Kinder rutschen mit einem großen Schwimmreifen in einem Wasserkanal, andere Besucherinnen und Besucher schwimmen Bahnen. Badegäste liegen am Sandstrand oder auf der Wiese. Sie stehen am Kiosk und bestellen Pommes. Der Himmel ist knallblau, es herrscht bestes Badewetter, entsprechend gut ist die Stimmung unter den Gästen im Naturbad Staden in Idar-Oberstein.
Naturbad gibt es schon seit 2006
Das Naturbad Staden im Idar-Obersteiner Stadtteil ist vor kurzem in die Saison gestartet. Es ist das einzige Freibad in der Stadt und eines der wenigen Naturbäder in der Region, sagt der Stadtbürgermeister Friedrich Marx (SPD). Er ist stolz auf das Bad, das 2006 eröffnet wurde. "Sie baden hier in reinem Quellwasser, das ständig überwacht wird. Das ist ein ganz weiches Wasser. Das ist sehr angenehm zur Haut."
Unterhalt eines Naturbades ist aufwendig
Das Bad zu betreiben sei jedoch sehr aufwendig. Es müssten ständig Proben genommen werden, sagt Marx. Die Betreiber setzen beim Naturbad auf eine nicht-chemische Reinigung - es wird also kein Chlor eingesetzt, wie das bei herkömmlichen Bädern der Fall ist.
"Das Wasser wird biologisch gereinigt über eine Filteranlage. Dort läuft das Quellwasser zunächst durch mehrere Kiesschichten." Den Rest übernähmen dann Bakterien. Das Wasser werde dabei immer im Kreis geführt, sagt der Stadtbürgermeister, der gleichzeitig auch der Werksleiter ist.
Biologische Reinigung hat ihre Grenzen
Diese Art der Reinigung habe jedoch auch ihre Grenzen, berichtet Marx. "Sie haben eine Einschränkung in dem Moment, in dem eine Verunreinigung auftritt. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Flugente uns besucht und Hinterlassenschaften hinterlässt."
Wenn dann die Grenzwerte überschritten würden, könne es schon mehrere Tage dauern, bis sich das Wasser wieder gereinigt habe. "Das ist für einen Betreiber natürlich anstrengend, wenn man im Extremfall an heißen Sommertagen das Bad schließen muss." Das sei aber in den letzten Jahren selten passiert, sagt Marx.
Der Stadtbürgermeister hofft, dass das Bad noch besser angenommen wird. Bei den Gästezahlen sei nämlich noch Luft nach oben, sagt er. "Ich würde mir wünschen, dass das Bad von größeren Gruppen in der Bevölkerung akzeptiert wird. Es gibt Leute, die ich getroffen habe, die waren das erste Mal hier und haben gesagt 'boah ist das hier schön'. Und wenn man sich hier umschaut, dann kann man das nur bestätigen. Das Bad hat viel mehr Besucher verdient."