Die Polizei hat auf der Suche nach dem mutmaßlichen Löwen in Berlin Entwarnung gegeben. Im geprüften Gebiet gebe es keine Hinweise auf einen Löwen oder eine Löwin, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD). Experten gingen auch nach der Analyse der Bilder nicht mehr von einem Raubtier aus. Experten hätten sich das entsprechende Video noch einmal angeschaut und festgestellt, dass es sich höchstwahrscheinlich nur um ein Wildschwein handelte.
Zuvor hatte ein Löwenexperte aus Landau gewarnt, ein Löwe in Berlin, wenn es denn tatsächlich einer sei, verhalte sich ganz anders als in freier Wildbahn und sei eine extreme Gefahr für die Menschen. Uwe Wünstel hat vor drei Jahren ein Löwenbaby aufgezogen und war durch Afrika gereist, um mehr über Löwen zu erfahren. Seine Ratschläge zum mutmaßlichen Berliner Löwen sehen Sie im Video.
Trotz Entwarnung, oft ist da auch etwas dran. So kommt es in Rheinland-Pfalz in schöner Regelmäßigkeit vor, dass wilde, exotische Tiere ausbrechen und durch die Landschaft streifen.
Känguru in der Eifel unterwegs
Sommer 2022 entdeckte eine Spaziergängerin aus Winterspelt in der Eifel ein Känguru, das gemütlich im Wald graste. "Ich dachte, das ist eine Fata Morgana“, erzählte sie damals dem SWR, aber auch als sie am nächsten Tag wieder zu der Stelle spazierte, war das Känguru da. Erstaunt war sie allerdings über die Reaktion des Eifel-Zoos Lünebach. Der hatte ihr nämlich gesagt, dass das Känguru schon länger unterwegs sei und sich nicht einfangen lasse. 2012 war aber schon im Hunsrück ein Känguru aus einem privaten Gehege entwischt und wieder eingefangen worden.
Affe in einem Garten in der Westpfalz
2021 bekam die Familie Schulz in Teschenmoschel exotischen Besuch. Ihr damals sieben-jähriger Sohn entdeckte auf einem Baum im Garten einen Makaken-Affen. Der Affe war aus dem neun Kilometer entfernten Tierpark Rockenhausen ausgerissen. Die Familie hat den Affen vorübergehend aus sicherer Entfernung mit - na, was wohl? - Bananen gefüttert. Tierpfleger konnten den Affen dort einfangen und in den Zoo zurückbringen.
Zebras sorgen in Ludwigshafen und Bitburg für Wirbel
2013 spazierte in Bitburg ein Zebra durch die Straßen. Es hatte sich für einen kurzen Ausflug aus einem Zirkus abgesetzt. Die Polizei veröffentlichte damals ein Foto von dem Tier auf einer gestreiften Sperrfläche auf einer Straße und schrieb damals humorvoll: "wegen seines natürlichen Tarnkleids schwer zu erkennen".
Und fünf Jahre später rissen quasi mitten in der Vorstellung die beiden Zebras Shakira und Baby des Familien-Zirkus' Baruk aus. Fünf Streifenwagen der Polizei, der Zirkusdirektor und ein Clown versuchten, die beiden Zebras auf einem weitläufigen Feld an einer Landstraße einzufangen. Was eigentlich kein Problem war, da die dressierten Tiere auf entsprechende Lockrufe schnell reagierten.
Zirkuselefant spaziert durch Neuwied
Im selben Jahr 2018 büxte dann noch in Neuwied der Elefant Kenia aus dem Zirkus Krone aus. Offenbar hatte das wuchtige Tier den Elektrozaun seines Geheges zerrissen und war fast eine Stunde lang durch die belebten Straßen des Städtchens gelaufen. Als die Polizei eintraf, waren auch schon die Tierpfleger des Zirkus da und führten den Elefant wieder zurück auf das Gelände. Niemand kam damals zu Schaden, und auch dem Elefant passierte nichts. Allerdings sollen einige Passanten gefährlich nahe herangegangen sein, um Fotos und Videos zu machen.