Die Zahl der Menschen mit Erkältungen, Grippe oder Corona in Rheinland-Pfalz ist seit Wochen hoch. Wenn an den Feiertagen viele Hausarztpraxen zu haben, kann es bei den Bereitschaftsärzten eng werden.
Husten, Schnupfen, Heiserkeit - überall in Rheinland-Pfalz scheinen sich die Viren und Bakterien gerade auszubreiten. Die Techniker Krankenkasse meldet aktuell eine hohe Zahl an Krankmeldungen. Oft führt der Weg dann zum Hausarzt oder der Hausärztin, ob für ein Attest oder Medikamente.
Hoher Zulauf bei Bereitschaftspraxen wird erwartet
In den kommenden Wochen schließen aber viele Hausarztpraxen, einige nur für die Feiertage rund um Weihnachten und Neujahr, andere machen Weihnachtsurlaub. Deshalb gehen die Kassenärztliche Vereinigung (KV) und die Bereitschaftsärzte davon aus, dass es in den Bereitschaftspraxen zu langen Wartezeiten kommen kann.
Es werde nicht jede Praxis zwischen den Jahren aufhaben, sagt Doktor Andreas Bartels von der KV "aber die Praxen, die schließen, werden einen Vertreter benennen". Außerdem sei bei den Bereitschaftspraxen, die in der Vergangenheit einen hohen Zulauf hatten, eine doppelte Besetzung vorgesehen.
Menschen sind selbst in der Verantwortung vorzusorgen
Aber auch die Patienten und Patientinnen könnten etwas dafür tun, dass die Praxen nicht übermäßig ausgelastet würden. Zum einen müsse abgewogen werden, ob der Besuch nicht bis zum nächsten Werktag aufgeschoben werden könne. Außerdem sollten notwendige Rezepte und Medikamente schon vor den Feiertagen besorgt werden.
Entlastend für die Bereitschaftsärzte sei es auch, wenn der Hausarzt die erkrankte Person direkt über die Feiertage krank schreibt, damit man nicht unbedingt wegen einer Arbeitsunfähigkeit in die Bereitschaftspraxis gehen müsse.
Zentrale Telefonnummer und Übersicht über die Bereitschaftsangebote
Bartels erinnert auch noch einmal an die zentrale Telefonnummer 116 117 der Kassenärztlichen Vereinigung. "Da haben wir qualifizierte Mitarbeiter, die den Patienten in die richtige Versorgungsebene steuern." Das heißt, ob der Patient abwarten kann, zum Bereitschaftsarzt oder sogar ins Krankenhaus sollte.
Auf der Internetseite der KV wird über das Angebot an Bereitschaftspraxen informiert. Es gibt außerdem auch einen Augenärztlichen und Zahnärztlichen Notdienst. Ebenfalls rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr gibt es einen Notdienst von Apotheken.
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Im Streit um die angekündigte Schließung von Bereitschaftspraxen in RLP wehrt sich die Kassenärztliche Vereinigung (KV) gegen Kritik von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD).