Islamisches Zentrum verboten: Hass aus der blauen Moschee

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Pascal Lechler
Pascal Lechler steht im Sendestudio von SWR Aktuell

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Die Bundesregierung hat das "Islamische Zentrum Hamburg" verboten - wegen der Verbreitung von Hass, Antisemitismus und Gewaltaufrufen im Auftrag des iranischen Mullah-Regimes. "Das war Gegenstand vieler Predigten, obwohl sich der Verein nach außen immer weltoffen präsentiert hat", sagt der ARD-Sicherheitsexperte Holger Schmidt, dem besonders der Gegensatz zwischen der Schönheit der blauen Imam-Ali-Moschee und dem, was dort gepredigt wurde, aufgefallen ist. Hören Sie im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Pascal Lechler, wie Schmidt das Vorgehen der Sicherheitsbehörden schildert - und warum er davon ausgeht, dass damit das Problem des radikalen Islam in Deutschland nicht kleiner wird.

Anlaufstelle für schiitische Muslime aus vielen Ländern

Der Verein "Islamisches Zentrum Hamburg" gilt als eine der wichtigsten schiitischen Organisationen in Europa. Er wurde 1953 von iranischen Auswanderern gegründet. Der Leiter, Mohammad Mofatteh, stammt aus dem Iran. Die so genannte Blaue Moschee war Anlaufstelle für schiitische Muslime verschiedener Nationen - neben Iranern vor allem für Afghanen, Araber, Libanesen, Pakistaner, Türken und auch deutsche Konvertiten. Der IZH-Verein war Gründungsmitglied des Zentralrats der Muslime in Deutschland.

"Ein Außenposten Teherans"

Seit 1993 stand er unter Beobachtung des Hamburger Verfassungsschutzes und wurde als islamistisch eingestuft. Auch wenn er sich nach außen hin gemäßigt gebe, ist er nach Auffassung der Behörde ein "weisungsgebundener Außenposten Teherans", also des iranischen Regimes, und soll Verbindungen zur schiitischen Terrororganisation Hisbollah pflegen. Zahlreiche Politiker und Kritiker des politischen Islams hatten sich immer wieder für ein Verbot ausgesprochen.