Das deutsch-amerikanische Zusammenleben lässt sich kaum irgendwo besser erfahren als in Ramstein-Miesenbach in Rheinland-Pfalz. Hier auf der US-Air Base leben und arbeiten Militärangehörige aus den USA.
Rund 50.000 US-Soldaten und deren Familien leben in der Region. "Für die meisten ist unsere Heimat auch ihr home far away from home", sagt Ralf Hechler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach. Für ihn sind die US-Bürger in Deutschland nicht wegzudenken. Seit 1952 leben und prägen sie die Region. Man treffe sich im Sportverein oder beim Einkaufen. "Sie sind Teil des täglichen Lebens, sie sind Nachbarn und Freunde", so Hechler. Deshalb findet auch einmal im Jahr in Ramstein-Miesenbach ein deutsch-amerikanisches Freundschaftsfest statt.
Harris oder Trump? - Von Wahlkampf ist im Ramstein nichts zu spüren
Politische Einstellungen spielten laut dem Bürgermeister eher selten eine Rolle. "Die Amerikaner sind politisch sehr zurückhaltend, sie verhalten sich als Militärangehörige neutral." Als Ex-US-Präsident Trump in seiner Amtszeit einen Abzug der US-Streitkräfte aus Deutschland ins Spiel brachte, gab es allerding in Ramstein-Miesenbach einen großen Aufschrei.
US-Truppenabzug wahrscheinlich Was ein Sieg von Trump für Ramstein und Spangdahlem bedeuten könnte
Rund 50.000 amerikanische Soldaten sind in Rheinland-Pfalz stationiert. Doch das könnte sich ändern, wenn der nächste US-Präsident Donald Trump heißt, sagen Experten.
Warum diese Frage nicht zwangsläufig davon abhängt, ob der Republikaner Donald Trump oder die Demokratin Kamala Harris die Präsidentschaftswahl in den USA gewinnt, erklärt Ralf Hechler im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch.
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Jessica Strain ist in Hessen geboren, ihr Vater ist Amerikaner. Mit sieben Jahren zog sie in die USA und kam während des Studiums zunächst für ein Auslandsjahr nach Tübingen. Dort lebt sie seit 2006 - unterrichtet Englisch am Deutsch-Amerikanischen-Institut Tübingen und bietet interkulturelle Trainings für deutsche Firmen an, die mit US-amerikanischen Unternehmen Geschäfte machen wollen. Jessica Strain vereint beides, das Deutsche und das Amerikanische. In SWR Aktuell sagt sie, die deutsche Art zu leben sei etwas langsamer: "Man hat Zeit für Kuchen und Kaffee. Sich Zeit für Dinge und Menschen zu nehmen – das ist in den USA anders. Da geht es meist darum, ganz viel in die Zeit reinzupacken, auch in die Freizeit." Welche Erfahrungen sie macht, wenn sie deutsche Geschäftsleute coacht, darüber hat Jessica Strain mit SWR Aktuell-Moderator Andrea Böhnisch gesprochen.
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Lehramtsstudent Ken Fischer aus Landau hat den Schulalltag in den USA kennengelernt. Sein Fazit: Inklusion läuft dort besser.
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Wenig verbindet mehr als der Sport. Während in Deutschland Fußball der Mannschaftssport Nummer Eins ist, steht in den USA American Football ganz oben auf der Liste. Und das Interesse daran steigt auch bei uns. Fans versammeln sich nachts vor dem Fernseher, um den Super Bowl live zu schauen – das Endspiel der Meisterschaftssaison in der US-amerikanischen National Football League. Und auch auf deutschen Sportplätzen wird immer öfter American Football gespielt – in Stuttgart zum Beispiel bei "Stuttgart Surge". Das Team spielt in der European League – die Spieler sind überwiegend Deutsche. Trainiert werden sie von dem US-Amerikaner Jordan Neuman. Er sagt über die wachsende Popularität des Sports in Deutschland: "Ich bin seit 2005 in Deutschland und es ist kein Vergleich, wie viele Zuschauer wir heute haben, im Vergleich zu damals." Im Gespräch mit SWR-Moderator Andreas Fischer hat Head Coach Jordan Neuman erklärt, worin er den Grund für die Begeisterung der Deutschen sieht.