Todesfahrt von New Orleans: Wie Trump den Anschlag für seine Zwecke ausnutzt

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Autor/in
Stefan Eich
Stefan Eich steht im Gang eines SWR-Gebäudes.
Onlinefassung
Andreas Böhnisch

In New Orleans werden 15 Menschen bei einem IS-Terroranschlag getötet. Der zukünftige US-Präsident Donald Trump reagiert prompt.

Man habe das "pure Böse" am Werk gesehen, so schildert ARD-USA-Korrespondentin Julia Kastein im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich die erste Reaktion Trumps. Er habe die Todesfahrt von New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana erneut für Stimmungsmache gegen Migranten genutzt. Für Trump seien die Kriminellen, die jetzt in die USA kämen, schlimmer als die Kriminellen, die schon im Land sind, ergänzt Kastein. Bei dem Täter von New Orleans handelt es sich laut US-Behörden jedoch um einen amerikanischen Staatsbürger.

Todesfahrer war in der US-Armee

Das FBI geht von einem islamistisch motivierten Anschlag in New Orleans aus. Der mutmaßliche Täter habe viele Jahre in der Armee gedient, ergänzt die USA-Korrespondentin, sei dann ehrenhaft entlassen worden und als Reservist tätig gewesen. Laut US-Medien habe sich der Mann erst in den letzten Monaten radikalisiert, nachdem er zum Islam konvertiert sei.

Diskussion über Sicherheitsvorkehrungen

Nach der Todesfahrt in New Orleans hat in den USA eine Diskussion über die Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Der Bereich des Anschlags in der Bourbon Street im historischen Viertel French Quarter könne zwar durch versenkbare Poller geschützt werden. Doch diese seien nicht hochgefahren gewesen, weil sie schon seit Jahren kaputt sind, sagt Julia Kastein.

Ein Polizeiauto habe die Zufahrt gesichert, doch der mutmaßliche Attentäter sei über den Bürgersteig auf die Bourbon Street gelangt. "Es sind also noch viele Fragen offen, wie das passieren konnte", ergänzt die USA-Korrespondentin. Denn aufgrund ähnlicher Anschläge in den vergangenen Jahren hätten die Behörden auf ein solches Szenario vorbereitet sein müssen.

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