Baden-Württemberg hinkt im Vergleich zu anderen bevölkerungsreichen Bundesländern wie Bayern und Nordrhein-Westfalen bei der schulpsychologischen Versorgung hinterher - dieses Ergebnis des Deutschen Schulbarometers hat die zuständige Bildungsministerin Theresa Schopper (Grüne) überrascht. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich sagte sie: "Wir haben die Zahl der schulpsychologischen Stellen schon erhöht. Die Studie werde ich mir sehr, sehr genau anschauen, weil das kann und darf nicht sein." Man werde genau nachschauen müssen, wo der eigene Weg in dem Bereich nicht funktioniere. Laut Deutschem Schulbarometer verfügen nur zwölf Prozent der befragten Schulen in Baden-Württemberg über schulpsychologische Angebote. In Bayern seien es dagegen 67 Prozent. Eine Erklärung dafür ist laut Schulbarometer die Möglichkeit, in Bayern ergänzend zum Lehramtsstudium das Erweiterungsfach Schulpsychologie wählen zu können.
Im Kampf gegen den Lehrermangel habe Baden-Württemberg in den vergangenen Monaten vermehrt zusätzliche Lehrkräfte eingestellt. Aktuell fehlten noch 200 Lehrerinnen und Lehrer, vor allem im Bereich Grundschule und Sozialpädagogik, so Schopper. Um Probleme wie überfüllte Klassen und gestresste Lehrkräfte zu bekämpfen, setzt die baden-württembergische Bildungsministerin auf eine "datengestützte Qualitätsentwicklung". Man werde künftig mit einem Schul-Datenblatt die Situationen vor Ort systematisch erheben und auch vergleichbar machen. So könne man dann mit den Schulen gezielt Ziel- und Leistungsvereinbarungen treffen, um die individuellen Probleme anzugehen, erklärte die Grünen-Politikerin weiter.