Schneechaos bei der Bahn: "Politik muss für Reserven sorgen"

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Autor/in
Lissy Kaufmann

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Der heftige Wintereinbruch am Wochenende hat vor allem in Süddeutschland für Chaos bei der Bahn gesorgt – stellenweise ging nichts mehr. Die Auswirkungen sind auch heute noch zu spüren. Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn, räumt ein, "gegen einen plötzlichen Wintereinbruch ist man natürlich nicht gewappnet". Dennoch müsse die Bahn als Infrastruktur-Unternehmen "für ausreichende Kapazitäten sorgen, im Zweifelsfall die Schienen räumen zu können." Dazu bräuchte man genügend Schneepflüge oder Schneeschleudern. "Das ist häufig nicht der Fall, weil man die Bahn in der Vergangenheit gezwungen hat, zu sparen und nur das vorzuhalten, was wirtschaftlich vertretbar ist", kritisiert Naumann. Das müsse die Politik ändern. Es gehe darum, Reserven zu haben für Notfälle, "dazu gehören Reserve-Lokomotiven, dazu gehören Schneepflüge". Außerdem müssten Organisationsmängel bei der Bahn beseitigt werden: "Es nützt nichts, wenn – wie vor ein paar Jahren in Norddeutschland passiert – ein Schneepflug an einem Ort stationiert ist, das Personal dafür aber 150 Kilometer entfernt ist und dann bei Schnee dort nicht hinkommt."
Wie man eine "resiliente Bahn" erreichen könnte, und was man tun sollte, wenn man aktuell vom Schnee-Chaos bei der Bahn betroffen ist, erläutert der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Lissy Kaufmann.

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Lissy Kaufmann