Reformbewegung "Wir sind Kirche": Katholische Bischöfe sind schlicht zu lahm

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Autor/in
Arne Wiechern

In Wiesbaden haben die Beratungen der Herbstvollversammlung der Deutschen Katholischen Bischöfe begonnen. Die Konferenz wird von kirchlichen Reformbewegungen kritisch beobachtet.

Der Sprecher der Bewegung "Wir sind Kirche", Christian Weisner, wirft den Bischöfen große Trägheit in allen wichtigen Reformbereichen vor. Im Gespräch mit dem Radioprogramm SWR Aktuell sagte Weisner: "Wir brauchen überall eine Aufarbeitung, wir brauchen überall Kommissionen, die auch mit Betroffenen besetzt sind und wir brauchen überall Missbrauchsstudien. Und da sind die Bischöfe noch viel zu lahm." So höre man nach der Ablösung von Bischof Ackermann als Missbrauchsbeauftragtem der Katholischen Kirche nur wenig von seinen Nachfolgern, den Bischöfen Dieser und Burger.

Reformstau wie bei der Deutschen Bahn

Der vorliegende Reformstau sei mit den Problemen der Deutschen Bahn gut vergleichbar, so Weisner weiter: "Wenn man jahrzehntelang nicht investiert und nichts tut, dann ist das ganze System so auf den Grund gefahren. Und genau da sehe ich derzeit die Katholische Kirche."

Weisner forderte zudem die fünf Bischöfe, die zur Versammlung der Weltsynode in Rom reisen, auf, die Ergebnisse des deutschen Reformprozesses „Synodaler Weg“ proaktiv zu vertreten.

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