Polizeigewalt: Wann es für Polizisten schwer wird, verhältnismäßig zu bleiben

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Autor/in
Hadem, Jonathan

Vor dem Landgericht Mannheim hat heute der Prozess gegen zwei Polizisten begonnen. Den beiden wird Körperverletzung mit Todesfolge im Amt vorgeworfen. Bei einem Einsatz am 2. Mai 2022 kam ein 47-jähriger Mann ums Leben. Einen Tag vor Heiligabend gab es in Mannheim einen weiteren Fall: Die Polizei erschoss einen Mann, der in einer psychischen Ausnahmesituation mit einem Messer auf Polizisten losgegangen war. Physische Gewalt anwenden zu dürfen und zu müssen, sei Alleinstellungsmerkmal der Polizei, sagte Rafael Behr, Professor für Polizeiwissenschaften an der Akademie der Polizei in Hamburg im SWR. "Alleine in Frage steht immer die Verhältnismäßigkeit, also die Frage, wie viel Gewalt nötig ist." In ihrer Ausbildung lernten Polizisten auch, Situationen zu lösen, ohne Schusswaffen zu gebrauchen. "Sobald aber zum Beispiel ein Messer im Spiel ist, wird es als absolut notwendig angesehen, sich mit der Waffe zu wehren", sagt Behr. So sei das bei dem ersten Fall in Mannheim auch gewesen.

Welche Wege es für die Polizei noch gibt, sich gegen Angriffe zu wehren und ob Polizisten bei Migranten schneller gewalttätig werden, bespricht SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem mit Rafael Behr.

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Hadem, Jonathan