Die rund 100 Abgeordneten im rheinland-pfälzischen Landtag hatten bei ihrer heutigen Plenarsitzung mehr Zuschauer als üblich. Der Grund: Seit heute werden die Sitzungen auf den Sendeplattformen der offenen Kanäle des Landes übertragen.
Bei der Umsetzung helfen Mitarbeitende des Landtags, Ehrenamtliche und die Medienanstalt Rheinland-Pfalz. "Es geht darum, den unmittelbaren Zugang zur Landespolitik in Rheinland-Pfalz zu erfahren", sagt Florian Tremmel, Referent für Offene Kanäle bei der Medienanstalt Rheinland-Pfalz. Insgesamt gibt es von Adenau bis Speyer 16 Standorte von Offenen Kanälen. Die Sender seien lokal verwurzelt und verfügten dadurch über eine unmittelbare Nähe, so Tremmel. Die Übertragung der Landtagssitzungen bezeichnet er als "gelebte Demokratie". Bürgerinnen und Bürger würden direkt mitbekommen, was in ihrer Landeshauptstadt passiert. Das sei mediale Teilhabe und diese sei wichtig fürs Land. Auch Entscheidungsprozesse könnten besser nachvollzogen werden.
Warum er glaubt, dass die Menschen in Rheinland-Pfalz auch längere Sitzungen am Bildschirm mitverfolgen, erklärt Florian Tremmel im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Florian Rudolph.
Bürgerfernsehen 40 Jahre Offene Kanäle: „Alles begann mit dem Urknall in Ludwigshafen“
Der Offene Kanal Ludwigshafen ist der älteste in Deutschland, er startete 1984. Trotz Social Media besitzen Offene Kanäle eine große Reichweite, sagt Leiter Wolfgang Ressmann und Vorsitzender des Bundesverbands Bürgermedien.