Louis Braille Festival: Blinde und sehende Menschen feiern gemeinsam in Stuttgart

Stand
Autor/in
Jenny Beyen
Onlinefassung
Andreas Böhnisch

Blinde, sehbehinderte und sehende Menschen setzen auf das Miteinander. Das ist das Ziel des Louis Braille Festivals in Stuttgart, sagt DBSV-Präsident Hans-Werner Lange.

In Stuttgart findet vom 3. bis 5. Mai das Louis Braille Festival statt. Es ist nach Angaben der Veranstalter ein in Europa einzigartiges Fest der Begegnung zwischen blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen ein. Die Teilnahme am Festival ist kostenfrei.

Miteinander in der Gesellschaft fördern

Es soll ein großes "Get-together" werden, freut sich Hans-Werner Lange, Präsident des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV). Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Jenny Beyen betont er, es handele sich um eine Veranstaltung, die das Miteinander in der Gesellschaft fördern solle. Das Louis Braille Festival biete für blinde und sehbehinderte Menschen die Möglichkeit, sich zu treffen und ins Gespräch zu kommen.

Louis Braille Festival ist auch politisch

Neben dem gemeinsamen Feiern ist für den DBSV-Präsidenten auch die politische Botschaft des Louis Braille Festivals wichtig. "Es geht darum, eine inklusive Gesellschaft zu gestalten." Mit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 in Deutschland hätten viele Blinde und Sehbehinderte die Hoffnung auf schnelle Verbesserungen gehabt. Allerdings seien Veränderungen nicht von heute auf morgen umsetzbar.

Stuttgart

3. bis 5. Mai in Stuttgart Der SWR macht mit beim Louis Braille Festival! Sie auch?

Ob Tatort-Premiere mit Audiodeskription, Workshop ARD Mediathek oder Hörfilmkino: Der SWR ist mit einem vielfältigen Programm auf dem Festival vertreten. Kommen Sie vorbei.

Doch vieles sei auch schon erreicht worden, vor allem im öffentlichen Bereich. Die große Herausforderung für die kommenden Jahre sei es, die Teilhabe von Blinden und Sehbehinderten auch in der Privatwirtschaft weiter zu erhöhen, zum Beispiel im IT-Bereich. Die Umsetzung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dafür lohne es sich zu kämpfen, sagt DBSV-Präsident Hans-Werner Lange, weil das dann "eine bessere Gesellschaft ist, als das, was wir heute teilweise vorfinden".

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Jenny Beyen
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Andreas Böhnisch