Künstliche Intelligenz macht die Behörden effizienter, sagt der KI-Experte Antonio Krüger. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler nennt er die Vorteile einer digitalisierten Verwaltung.
Die Bundesregierung will die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung vorantreiben. Es soll auch Künstliche Intelligenz in den Behörden eingesetzt werden.
KI erspart den Weg zum Amt
Antonio Krüger, CEO des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), hält das für sinnvoll. Bürgerinnen und Bürger hätten viele Vorteile, wenn die Bearbeitung von Dokumenten auf den Ämtern durch KI unterstützt würde. "Man müsste keine Termine bei der Behörde mehr machen. Man müsste dort nicht mehr persönlich erscheinen. Die Vorgänge könnten online in hoher Geschwindigkeit abgewickelt werden." Fast jeder Verwaltungsvorgang würde mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz effizienter abgewickelt.
Digitalisierung in Behörden unzureichend
Bis die öffentliche Verwaltung durch den Einsatz von KI schneller wird, bleibt nach Ansicht des Experten allerdings noch einiges zu tun. Wichtigste Voraussetzung sei die Digitalisierung der Behörden, denn ohne einen großen Datenbestand könne KI nicht funktionieren. "Hier müssen wir unbedingt nachlegen. Andere Länder sind da schon viel weiter."
Die Politik sei ebenfalls gefordert. Digitalisierungsfragen in der öffentlichen Verwaltung sollten zentral durch einen Ansprechpartner im Bundeskanzleramt angegangen werden. "Das ist Chefsache", ergänzt Krüger. Außerdem müsse die KI-Infrastruktur in Deutschland verbessert werden.
KI und Digitalisierung in der Verwaltung "alternativlos"
Langfristig muss Deutschland nach Ansicht des CEO vom DFKI seine Ämter fit für die Zukunft machen. Der Sprung ins digitale Zeitalter in den Behörden werde kommen. "Es ist alternativlos", sagt Krüger. "In der Verwaltung herrscht Fachkräftemangel. Wenn wir in zehn Jahren das gleiche Serviceniveau erhalten wollen, dann benötigen wir dort KI und Digitalisierung."