Was passiert nach dem Ampel-Aus mit dem Deutschlandticket? Es gibt Signale, dass CDU/CSU der Finanzierung im Bundestag zustimmen werden.
Bahnfahrer können nach dem Scheitern der Ampel-Koalition auf eine Lösung für das Deutschlandticket hoffen. Die Unionsfraktion signalisiert Zustimmung zu einem Gesetz, das die Finanzierung des bundesweit gültigen Fahrscheins absichern soll. Der parlamentarische Geschäftsführer von CDU/CSU im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), sagte im SWR, das Deutschlandticket sei nicht in Gefahr.
Entscheidung über Deutschlandticket nach Vertrauensfrage
Bei der Kalkulation hatten sich die Politiker darauf verlassen, dass Restmittel des Bundes verwendet werden können, die im Jahr 2023 nicht eingesetzt wurden. Nach Angaben aus Unionskreisen ist das Geld bisher gesperrt und kann erst nach einer Änderung des sogenannten Regionalisierungsgesetzes freigegeben werden. Darüber soll wohl erst abgestimmt werden, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz am 16. Dezember die Vertrauensfrage gestellt hat.
Ab kommendem Jahr kostet das Ticket neun Euro mehr Neuer Preis für Deutschlandticket: BW-Minister spricht von "schwierigem Kompromiss"
Vom kommenden Jahr an müssen Inhaber des Deutschlandtickets tiefer in die Tasche greifen. Baden-Württembergs Verkehrsminister Hermann fordert mehr Unterstützung vom Bund.
BW-Verkehrsminister Hermann zuversichtlich
Der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann (Grüne), rechnet damit, dass der Bundestag der vereinbarten Lösung zustimmen wird. "Die Menschen erwarten Verlässlichkeit und nicht, dass ein so erfolgreiches Ticket Opfer des Vorwahlkampfes wird", mahnte er. Zuvor hatte Hermann gewarnt, es dürfe nicht passieren, dass zur Rettung des Tickets der Preis nochmals erhöht werde - "nur weil im allgemeinen Streit anhängige Gesetze nicht mehr umgesetzt würden".
Weltweit Zunahme von Maserninfektionen
Die Anzahl der Ansteckungen mit Masern ist einer Studie zufolge im vergangenen Jahr weltweit massiv angestiegen. Wie aus der gemeinsamen Arbeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorgeht, infizierten sich im Jahr 2023 schätzungsweise 10,3 Millionen Menschen mit der Krankheit - und somit 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Hauptgrund hierfür sei eine "unzureichende Immunisierung". Die Zahl der an Masern Gestorbenen ging hingegen im vergangenen Jahr zurück, um rund acht Prozent auf 107.500. Die meisten dieser Fälle waren Kleinkinder unter fünf Jahren.
Um die Masern auszurotten, müssen mindestens 95 Prozent einer Bevölkerung vollständig gegen die Krankheit geimpft sein. Die weltweite Impfquote ist nach Angaben der WHO zuletzt aber auf 83 Prozent gesunken, etwa durch verpasste Impfungen während der Corona-Pandemie. Lediglich 74 Prozent hatten demnach ihre zweite Impfdosis gegen Masern erhalten.