Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat heute Nachmittag Ärztevertreter zu einem Spitzengespräch eingeladen. Es geht um die politischen Rahmenbedingungen für die Arbeit der Haus- und Kinderärzte, mit denen die Mediziner seit langem unzufrieden sind. Aus Ministeriumskreisen hieß es vorab, Lauterbach wolle unter anderem die Honorar-Obergrenzen aufheben, also die Budgets, nach denen bisher bezahlt wird.
Es gehe dabei nicht darum, dass die Ärzte ihr eigenes Einkommen aufbessern wollen, sagte Barbara Römer, die Vorsitzende des Hausärzteverbands Rheinland-Pfalz im SWR. "Wir brauchen Investitionsgelder, um Mieten zu bezahlen, um die Digitalisierung umzusetzen und um Fachkräfte angemessen bezahlen zu können." Es gebe mittlerweile 11.000 unbesetzte Stellen für Medizinische Angestellte, die sich aber andere Jobs suchten, die attraktiver seien, beklagt die Ärztin.
Hausärzte beklagen wuchernde Bürokratie
Auch die immer stärker wachsende Bürokratie sei den Medizinern ein Dorn im Auge. Sie fordern unter anderem einen Abbau des "Kontrollwahns" der Krankenkassen.
Warum die Ärzte über zu viel Bürokratie klagen und warum 2024 das Jahr des Handelns werden müsse, bespricht SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem mit Barbara Römer.