Alles wird teurer: Die Preise für Lebensmittel steigen weiter, die Krankenkassen erhöhen ihre Beiträge. Saidi Sulilatu von "Finanztip" hat trotzdem auch gute Nachrichten.
Die Kalte Progression wird ausgeglichen. Bundestag und Bundesrat haben vor Weihnachten der Gesetzesänderung zugestimmt. Der Grundfreibetrag wird zum 1. Januar 2025 um 312 Euro angehoben und steigt auf 12.096 Euro. Dieser Teil des Einkommens wird nicht besteuert. Das bedeutet, es gebe für alle Arbeitnehmer steuerlich eine Entlastung, sagt der Chefredakteur von "Finanztip" im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Petra Waldvogel.
Gute Nachrichten für Familien
Paare mit Kindern können sich freuen: Das Kindergeld steigt 2025 um fünf Euro auf 255 Euro monatlich. Der steuerliche Kinderfreibetrag wird um 60 Euro auf 6.672 Euro angehoben. Der Kindersofortzuschlag für bedürftige Familien erhöht sich von 20 Euro auf 25 Euro im Monat. Paare mit Kindern bekämen trotz der steigenden Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung und die Pflegeversicherung eine kleine Entlastung, bilanziert Sulilatu, Singles müssten dagegen etwas draufzahlen.
Klassische Geldanlageformen lohnen sich weiter
Wer Geld zur Seite legen möchte, kann 2025 auf das Sparbuch setzen. Viele Banken zahlten Neukunden einen "ordentlichen Zinssatz", der teilweise oberhalb der 3-Prozent-Marke liege. Das gleiche gelte für Anlagen in Festgeld. Der Vorteil dabei: Man könne sich einen Zinssatz oberhalb der Inflationsrate sichern, der für ein paar Jahre gelten würde. Das Fazit des "Finanztip"-Chefredakteurs lautet deshalb: "Zumindest die Inflation nachhaltig auszugleichen, das kann mir mit Sparzinsen gelingen."
Immobilienkredite sind wieder günstiger
Die hohen Inflationsraten nach Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 hatten auch Immobilienkredite verteuert. Doch Geld für Immobilien sei inzwischen wieder günstiger zu haben, sagt Sulilatu. "Die Bauzinsen haben ordentlich nachgegeben." Um die drei Prozent würden viele Banken jetzt verlangen. "Da kann ich mir das Häuschen oder die Eigentumswohnung besser leisten, als das noch vor einem halben Jahr der Fall war."
Hoffnung auf wirtschaftliche Impulse nach der Bundestagswahl
Die deutsche Wirtschaft blickt allerdings nach wie vor pessimistisch auf das Jahr 2025. Laut einer Umfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) rechnet eine Mehrheit der Wirtschaftsverbände damit, dass sich die Lage verschlechtert. Der "Finanztip"-Chefredakteur erwartet deshalb von einer neuen Bundesregierung, "dass sie die Wirtschaft und auch die Verbraucher entlastet, um die Binnennachfrage - also die Kauflaune wieder zu stimulieren".
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Viele hoffen in den Tagen rund um den Jahreswechsel, dass 2025 hoffentlich alles oder zumindest VIELES ein bisschen besser wird. Und allein der Ausdruck „alles ein bisschen besser“ zeigt, dass das zurückliegende Jahr insgesamt nicht so toll war. Kriege und Vertreibung, politische Krisen, Angst vor Wohlstandsverlust und der Dauerbrenner Klimawandel auch noch. Sollte man versuchen, all das zu verdrängen oder auszublenden- oder geht es konstruktiver? Darüber hat SWR-Aktuel-Moderator Stefan Eich mit dem Psychologen Leon Windscheid gesprochen, bekannt aus Terra-X-Plore im ZDF. Gerade auf Tour mit seinem Bühnenprogramm „Alles Perfekt“.