Waldbrand zwischen Rodalben und Pirmasens: Steiles Gelände erschwert den Einsatz der Feuerwehr

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Autor/in
Stefan Eich

Der Waldbrand in der Südwestpfalz ist unter Kontrolle. Es war ein schwieriger Einsatz, sagt Christian Schmidt, Fachberater für die Landesfeuerwehren, im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich.

In der Nacht ist es der Feuerwehr gelungen, den Waldbrand zwischen Pirmasens und Rodalben einzukesseln. Feuerwehrleute haben über Nacht verschiedene Brandwachen abgestellt. Der Brand sei unter Kontrolle.

SWR Aktuell: Wie haben Sie die Situation dort erlebt?

Christian Schmidt: Die Maßnahmen, die getroffen wurden, sind sehr gut durchgeführt worden. Es wurden auch Wundstreifen angelegt, um Feuer zu stoppen. Das Problem ist die Geländestruktur. Man kommt sehr schlecht an das Feuer heran. Man muss lange Schlauchleitungen legen, um viel Wasser dorthin zu bringen. Das war ein Problem, mit dem sich die Einsatzleitung auseinandersetzen musste.

SWR Aktuell: Geländestruktur heißt: das ist ein teilweise sehr steiles Gelände, in dem man sich nicht frei bewegen kann?

Schmidt: Genau. Man hat da teilweise eine Leiter an den Felsen anlegen müssen, um in den Hang zu kommen und dort gesichert arbeiten zu können. Das Feuer ist an einer Straße entstanden und quasi den Berg nach oben gelaufen. Aber den Einsatzkräften ist zugutegekommen, dass dort Mischwälder sind. Die haben verhindert, dass sich das Feuer rasch ausbreiten konnte.

SWR Aktuell: In dem Brandgebiet liegen Munition und Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Kann man da nur aus großer Distanz löschen?

Schmidt: Das ist eine schwierige Frage. Bei Munition gibt es für die Feuerwehr einen Abstand von 1.000 Meter, den sie einhalten muss. Aber in Zusammenarbeit mit dem Munitionsbergungsdienst können Korridore eingerichtet werden, die vorher abgesucht werden und von denen aus man arbeiten kann. Aber die Entscheidung trifft der Munitionsbergungsdienst. Das hängt auch mit dem Gelände zusammen. Wenn das Gelände sehr steil ist, ist es sehr schwierig.

SWR Aktuell: Müssen wir uns darauf einstellen, dass es im Sommer mit Waldbränden so weiter geht?

Schmidt: Die Prognosen für die nächste Zeit sprechen dafür. Wir werden vermehrt in ganz Deutschland Feuer bekommen. Das betrifft vor allem Bereiche, in denen die Böden sehr trocken sind oder sehr viel Sand enthalten, wo also wenig Wasser gespeichert wird. Das sieht man anhand der Einsätze ganz gut. Wir müssen deshalb lernen unsere Natur mit anderen Augen zu betrachten und unser Verhalten zu ändern. Wenn man zum Beispiel am Wochenende in den Wald geht und wir 30 Grad im Schatten haben, dass dann kein Feuer gemacht oder gegrillt wird. Damit geht es schon los.

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Stefan Eich