Eisbaden im Trend: Was macht die Kälte mit unserem Körper?

Stand
Autor/in
Arne Wiechern

Wer viel auf Social Media unterwegs ist, hat es vielleicht in den letzten Wochen schon gesehen: Immer mehr Menschen posten Videos, wie sie bei Minusgraden in eiskalte Seen springen oder in eine Badewanne voller Eiswürfel. Eisbaden liegt gerade voll im Trend. Aus gutem Grund: es soll das Immunsystem stärken und den Kreislauf in Schwung bringen. Aber stimmt das denn wirklich? SWR Aktuell-Moderator Arne Wiechern hat bei dem Arzt Lothar Zimmermann nachgefragt.

SWR Aktuell: Wie gesund ist es, wenn ich mich im Winter in einen eiskalten See oder eine Wassertonne setze?

Lothar Zimmermann: Das ist umstritten. Man muss erst mal sagen: Eisbaden heißt bei unter 15 Grad. Das ist zwar dann nicht richtiges Eis, aber es hat natürlich einen Effekt auf den Körper. Und generell sollte man, wenn man mit dem Eisbaden anfängt, nicht zu lange baden, maximal 3 Minuten. Und man sollte vorsichtig rein, denn dieses Eisbaden ist ein ziemlicher Stress für den Körper. Wenn ich da ins Wasser reingehe, dann wird Adrenalin ausgeschüttet, dann steigt der Blutdruck an und dann werden aber auch Endorphine und Glückshormone ausgeschüttet, so dass diese ganzen Hormone auf meinen Körper einwirken. Der ganze Körper ist in Wallung, und deswegen empfinden Menschen auch so ein Eisbad dann im Nachhinein als beglückend. Und dieser psychologische Effekt, wenn man denn gerne ins kalte Wasser geht oder sich überwinden kann, der ist auf jeden Fall da.

SWR Aktuell: Nun gibt es ja vielleicht den einen oder anderen, der denkt, ich mache das jetzt einfach mal so ohne große Vorbereitung, ohne es mit jemandem abzusprechen. Aber ist es sinnvoll, dass ich mir erst mal ärztlichen Rat hole, bevor ich das das erste Mal mache?

Zimmermann: In jedem Fall für jemanden, der Herz- oder Kreislauferkrankungen hat. Der sollte mit dem Eisbaden vorsichtig sein oder es besser lassen. Denn Eisbaden kann Herzrhythmusstörungen auslösen, und die können dann auch wirklich gefährlich werden. Und der Einfluss auf die Gefäße und auf die Durchblutung ist ja ganz stark. Man muss sich vorstellen, wenn ich in die Kälte gehe, dann kriegt der Körper signalisiert: es ist kalt, wir müssen die Wärme in unserem Körper, das warme Blut, dahin führen, wo es jetzt unbedingt gebraucht wird. Und das sind die lebenswichtigen Organe Herz, Niere, Leber und auch das Gehirn und die Extremitäten. Die Hände, Füße, die werden kalt, da werden die Gefäße enger, das wird weniger stark durchblutet, weil das nicht so wichtig ist. Also, der ganze Körper ist in Unruhe. Und wenn ich dann wieder aus dem Wasser raus gehe, dann muss ich mich auch wieder langsam erwärmen, dann fließt das Ganze kalte Blut in den Körper zurück und das wärmt sich langsam auf. Und wenn das zu schnell geht, kann das auch wiederum gefährlich werden.

SWR Aktuell: Wenn ich jetzt sage, ich möchte lieber den angenehmeren Weg wählen. Welche Alternativen gibt es denn, um ähnliche Effekte zu erzielen?

Zimmermann: Die Sauna zum Beispiel. Die Sauna arbeitet ja auch mit Wärme und Kälte. Da gehe ich in die Wärme, dawerden die Gefäße weit gemacht. Das heißt, erst einmal wird der ganze Körper ganz intensiv durchblutet, von den Fingern bis zu den Zehen. Und dann gehe ich raus in die kalte Dusche oder ins Freie. Und das ist ein Effekt, den ich leichter dosieren kann, weil ich die Dusche schneller wieder verlassen kann, als wenn ich in einen See reingehe. Für mich ist das definitiv die angenehmere Variante.

Stuttgart

Apnoetauchen im vereisten Bergsee

Carolin Kremp aus Stuttgart kann sich ein Leben ohne Freitauchen nicht mehr vorstellen. Mit 8 Jahren fing sie mit dem Sport an und nutzt heute jede Gelegenheit, um zusammen mit ihrem Partner Daniel ohne Sauerstoff-Flaschen abzutauchen. Bisher wurde nur in warmen Gewässern getaucht, aber jetzt wollen die beiden ein neues Abenteuer wagen: Wintertauchen in einem Bergsee in Tirol.

Landesschau Baden-Württemberg SWR BW

Zwiebeln, Meerrettich, Ingwer und Kohl Mit Vitaminen, Senfölen und Schärfe gegen Erkältungen

Unsere Nahrungsmittel enthalten etliche Inhaltsstoffe wie Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, mit denen wir uns gut gegen typische Herbstinfekte wappnen können.

Doc Fischer SWR Fernsehen

Stand
Autor/in
Arne Wiechern