Beim Teutates: Neues Asterix-Abenteuer veralbert Mental Health und Achtsamkeit

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Autor/in
Pascal Lechler

Der neuste und nunmehr 40. Asterix-Band ist da. Er heißt: "Die weiße Iris" – Story: Julius Cäsar schickt einen Achtsamkeits-Coach, um das gallische Dorf klein zu kriegen. Der Guru namens Visusversus pflanzt neue Gedanken in die Hirne. Gemüse statt Fleisch, Gefühle statt Gelüste, Worte statt Gewalt – am Ende sind alle ganz woke. Aber nicht mehr auf Zack, um ihr Dorf zu verteidigen. Asterix-Kenner und Theologe Manfred Becker-Huberti erklärt in SWR Aktuell: "Er vernebelt die Situation und versucht, einen Zustand herzustellen, in dem die Dorfbewohner von ihren alten Ideen abweichen." Nur Asterix und Obelix widerstehen dem Geschick des Gurus und versuchen die Dorfgemeinschaft davon zu überzeugen, dass diese neuen Gedanken Quatsch sind. Und die Moral von der Geschicht: Gewalt löst doch Probleme. Ist das nicht problematisch? "Ja, aber man muss sehen, das Ganze spielt im Jahr 50 vor Christus. Die Bergpredigt ist noch nicht erfolgt, und die Feindesliebe wurde noch nicht propagiert." So bleibe Gewalt als probates Mittel, um selbständig zu bleiben. Genauso würde es Leserinnen und Leser irritieren, "wenn plötzlich alle an Blümchen riechend über die Wiese schlendern würden", findet Manfred Becker-Huberti. Und trotzdem fließt viel an aktuellen Themen und Debatten in den Comic ein. Auch darüber hat Manfred Becker-Huberti mit SWR Aktuell-Moderator Pascal Lechler gesprochen.

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Pascal Lechler