A group of people seated in a waiting room, some focused on filling out forms while others engage with their mobile phones.

Handy-Tipps vom Psychologen

Meinung: Vom Glück, das Handy zu verlieren

Stand
Autor/in
Martin Rupps
Martin Rupps

Ein Karlsruher Psychologe beschreibt unseren Umgang mit dem Handy. Martin Rupps fühlt sich per Ferndiagnose komplett durchschaut.

Der Karlsruher Psychologe Dominic Hennig gibt in SWR Aktuell Tipps für einen gesunden Umgang mit dem Handy. Ich möchte Ihnen die Lektüre empfehlen, auch wenn sie Ihnen schlechte Laune machen könnte - so wie mir. Dominic Hennig ertappt mich per Ferndiagnose dabei, wie ich bei Langeweile zum Smartphone greife für einen schnellen Kick. Bereits ein Like, erfahre ich, setzt im Gehirn Glückshormone frei.

Martin Rupps
Die Meinung von Martin Rupps

Zum Glück ist Dominic Hennig kein Purist. Eine kurzfristige Ablenkung durch das Handy, sagt er, habe auch Vorteile. Das stimmt mich froh. Ich kann weiter mit gutem Gewissen Filmchen gucken von Elefantenbabys, die aus Schlammlöchern befreit werden, oder wie traumatisierte Hunde ihr neues Zuhause annehmen. Solche Abschweifungen nehmen „mal kurz heraus“, wie der Psychologe sagt.

Handy-Fasten – am zweiten Tag lässt der Schmerz nach

Er empfiehlt das Handy-Fasten. Das Verlangen, aufs Handy zu schauen, lasse bereits nach einem Tag spürbar nach. Ich kann diese Behauptung weder bestätigen noch dementieren. So lange bin ich freiwillig noch nie abstinent gewesen. Auch mein Vorsatz, im Urlaub nur einmal am Tag aufs Handy zu schauen, ist vertagt auf die nächsten Ferien. Oder die übernächsten.

Als mir einmal das Smartphone geklaut wurde, hatte das etwas Unabänderliches. Ich fand mich mit der Situation ab. Tage später stellte ich auf dem neuen Gerät fest, wie wenig Nachrichten und Likes seither bei mir eingelaufen sind. Sollte ich mich darüber ärgern oder freuen, Herr Hennig?

Karlsruhe

"Eine Umarmung wirkt länger als ein Like" Diese Tipps gibt ein Psychologe aus Karlsruhe zum Umgang mit dem Smartphone

Weniger ist mehr - dieser Grundsatz gilt laut einem Karlsruher Psychologen in Bezug auf Smartphones. Übertreiben bringe aber auch nichts. Tipps für einen gesunden Umgang.

Neurobiologe plädiert für bewussten Medienentzug Weniger Smartphone, mehr Raum im Kopf

Wir haben es den ganzen Tag in der Hand: das Smartphone. Warum das eine Reizüberflutung fürs Gehirn ist und wie wir zu neuen Gewohnheiten finden, erklärt Neurobiologe Martin Korte.

SWR1 Rheinland-Pfalz SWR1 Rheinland-Pfalz

Interview Phubbing: Exzessive Handynutzung schädigt Beziehungen

Handys fressen Zeit und Aufmerksamkeit. In einer Beziehung kann das zu Frust führen, wenn das Handy als zusätzlicher Partner in der Beziehung oder sogar im Bett ist. Was kann man dagegen tun?

Mehr Meinungen im SWR

Debatte über Waffenverbotszone Meinung: Aktionismus sorgt nicht für Sicherheit

Nach dem Anschlag in Solingen wird über eine Änderung des Waffenrechts und Verbotszonen diskutiert. Doch das ist Aktionismus und Symptombekämpfung, meint Paul Hansen.