Der Karlsruher Psychologe Dominic Hennig gibt in SWR Aktuell Tipps für einen gesunden Umgang mit dem Handy. Ich möchte Ihnen die Lektüre empfehlen, auch wenn sie Ihnen schlechte Laune machen könnte - so wie mir. Dominic Hennig ertappt mich per Ferndiagnose dabei, wie ich bei Langeweile zum Smartphone greife für einen schnellen Kick. Bereits ein Like, erfahre ich, setzt im Gehirn Glückshormone frei.
Zum Glück ist Dominic Hennig kein Purist. Eine kurzfristige Ablenkung durch das Handy, sagt er, habe auch Vorteile. Das stimmt mich froh. Ich kann weiter mit gutem Gewissen Filmchen gucken von Elefantenbabys, die aus Schlammlöchern befreit werden, oder wie traumatisierte Hunde ihr neues Zuhause annehmen. Solche Abschweifungen nehmen „mal kurz heraus“, wie der Psychologe sagt.
Handy-Fasten – am zweiten Tag lässt der Schmerz nach
Er empfiehlt das Handy-Fasten. Das Verlangen, aufs Handy zu schauen, lasse bereits nach einem Tag spürbar nach. Ich kann diese Behauptung weder bestätigen noch dementieren. So lange bin ich freiwillig noch nie abstinent gewesen. Auch mein Vorsatz, im Urlaub nur einmal am Tag aufs Handy zu schauen, ist vertagt auf die nächsten Ferien. Oder die übernächsten.
Als mir einmal das Smartphone geklaut wurde, hatte das etwas Unabänderliches. Ich fand mich mit der Situation ab. Tage später stellte ich auf dem neuen Gerät fest, wie wenig Nachrichten und Likes seither bei mir eingelaufen sind. Sollte ich mich darüber ärgern oder freuen, Herr Hennig?
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