Schaffner wollen bis Sonntag streiken

Bahnstreik in Frankreich - das sind die Folgen für den Zugverkehr im Südwesten

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Am Freitag hat ein Streik der Schaffner beim französischen Bahnkonzern SNCF begonnen. Er hat auch Folgen für den Bahnverkehr in BW und RLP: Einige ICE- und TGV-Züge fallen aus.

Über das Wochenende stört in Frankreich ein dreitägiger Streik bei der Staatsbahn SNCF mitten in den französischen Winterferien die Pläne vieler Reisender. Der Ausstand der Schaffnerinnen und Schaffner wirkt sich auch auf den Verkehr nach Deutschland aus: Die Deutsche Bahn (DB) hat von Freitag bis Sonntag den Ausfall mehrerer ICE- und TGV-Verbindungen angekündigt.

Verbindungen zwischen Stuttgart-Paris und Frankfurt-Paris betroffen

Betroffen sind demnach Züge zwischen München und Paris über Stuttgart sowie zwischen Frankfurt und Paris mit Halt in Kaiserslautern. Auf ihrer Internetseite führt die DB auf, welche TGV- und ICE-Züge konkret entfallen. Davon betroffen sind auch drei Verbindungen am Sonntag. Auf einigen Verbindungen werden die Züge allerdings nicht von der bestreikten SNCF gefahren, wie etwa zwischen Straßburg und Offenburg sowie zwischen Saarbrücken und Sarreguemines.

Die Gewerkschaften Sud-Rail und CGT haben die Schaffner der SNCF zur Arbeitsniederlegung von Freitag bis Montagfrüh aufgerufen. Am Freitag beteiligten sich demnach drei Viertel der Schaffner an dem Streik. Er fällt in großen Teilen Frankreichs auf den Beginn der Winterferien oder mitten in die Winterferien. Im französischen Inlandsverkehr sollten während des Streiks die Hälfte der TGV- und Intercités-Züge fahren, sagte SNCF-Fernverkehrschef Alain Krakovitch.

Deutsche Bahn hebt Zugbindung auf

Nach Angaben der Deutschen Bahn sollen Fahrgäste mit einer Fahrkarte für eine innerdeutsche Reise in diesen Zügen einen anderen Zug nutzen, die Zugbindung sei aufgehoben. Das Ticket gelte dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen für einen der ausgefallenen Züge könnten kostenfrei storniert werden.

Wer einen der betroffenen Züge mit einem internationalen Ticket nehmen wollte, kann laut DB das Ticket für die am Freitag beziehungsweise Samstag geplante Reise ab sofort nutzen. Dafür müsse jedoch eine neue Reservierung kostenfrei im DB Reisezentrum gebucht werden.

Daneben gelten die weiteren tariflichen und gesetzlichen Fahrgastrechte, sodass beispielsweise auch eine Erstattung der Fahrkarte unter den entsprechenden Voraussetzungen möglich ist. Fahrgäste sollten sich vor Reiseantritt über ihre Verbindung informieren: auf bahn.de, im DB Navigator oder bei der telefonischen Reiseauskunft der Bahn.

Umbuchungsmöglichkeiten auch in Frankreich

Auch in Frankreich gibt es großzügige Umbuchungsmöglichkeiten für betroffene Reisende. Zwischen Donnerstag und Montag sollen somit alle Reisende, die für das Wochenende ein Ticket gebucht haben, an ihr Ziel gelangen.

Schaffner der SNCF wollen mehr Lohn

Grund des angekündigten Streiks beim französischen Bahnkonzern SNCF ist ein Tarifstreit mit den Gewerkschaften Sud-Rail und CGT. Die Schaffnerinnen und Schaffner fordern eine Lohnerhöhung. Fabien Villedieu von Sud-Rail sagte am Dienstag dem Sender RTL, angesichts der Ergebnisse eines Treffens mit der SNCF-Leitung am Montagabend sehe er nicht, wie der Konflikt verhindert werden könne. Die Angebote seien sehr weit von den Forderungen entfernt.

Im Sender BFMTV sagte Villedieu, mit einer Bruttolohnerhöhung von 150 bis 200 Euro im Monat könne der Streik verhindert werden, doch das sei von der Konzernleitung nicht gewollt. SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou erwiderte im Sender RTL, die Gehälter seien in den vergangenen Jahren bereits erheblich angehoben worden. Zudem habe er Prämien und Schritte für alle Eisenbahner angekündigt, von denen auch die Schaffner profitierten. In Frankreich sind die Schaffner sowohl für Fahrkartenkontrollen als auch für die Sicherheit zuständig.

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