Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen in Deutschland sind in Baden-Württemberg in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mehr badende Menschen ertrunken als im gleichen Zeitraum im vorigen Jahr. Nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) von Donnerstag kamen bis zum 25. Juli insgesamt 22 Jugendliche, Männer und Frauen in Seen, Flüssen und anderen Gewässern ums Leben, fünf mehr als im Vorjahreszeitraum. Anders sieht das bundesweit aus, denn dort ging die Zahl im selben Zeitraum bei 192 ertrunkenen Menschen um 21 Tote zurück.
Viele Menschen sind im Juli ertrunken
Allein zehn Menschen starben im sommerlich heißen Juli in baden-württembergischen Gewässern, doppelt so viele wie im Juli des vergangenen Jahres. Darunter waren ein 84-Jähriger in einem See bei Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis), ein 54-Jähriger in einem Baggersee in der Nähe von Karlsruhe und ein weiterer Mann im Alter von 22 Jahren bei einem Badeunfall in einem See in Heddesheim (Rhein-Neckar-Kreis).
DLRG-Taucher waren im Einsatz Heddesheim: Nichtschwimmer ertrinkt in Badesee
Ein 22 Jahre alter Mann ist am späten Sonntagnachmittag in einem Badesee in Heddesheim (Rhein-Neckar-Kreis) ertrunken. Der Mann war laut Polizei Nichtschwimmer.
Vier Menschen starben im Mai, jeweils drei im Juni und März. Die meisten Badetoten zwischen Januar und Ende Juli waren Männer (insgesamt 18), es ertranken aber auch vier Frauen. Neun Menschen kamen in Flüssen ums Leben, weitere elf in Seen sowie jeweils einer in einem Kanal und in einem Bach.
DLRG: Mehr als 1.300 Menschen gerettet
"Die Zahl der Ertrunkenen wäre noch höher, wenn Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer nicht auch immer wieder zur Stelle wären", sagte Frank Villmow aus dem Präsidium des DLRG. Im vergangenen Jahr retteten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der DLRG deutschlandweit 1.307 Menschen das Leben, hieß es.
DLRG befürchtet steigende Zahlen
Künftig könnte baden jedoch unsicherer werden, befürchtet die DLRG. Grund sei unter anderem, dass durch die Pandemie viele Kinder nicht gelernt hätten zu schwimmen. Zeitweise hätten zudem weniger Rettungsschwimmer ausgebildet werden können. Auch der Klimawandel spiele eine Rolle, da er künftig mehr Sommertage bescheren werde.
Im vergangenen Jahr hatte deutschlandweit die Gesamtzahl der Badetoten deutlich zugenommen: So seien 355 Menschen im Zusammenhang mit Badeunfällen gestorben. Im Jahr zuvor waren es 299 - so wenige wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Während in Baden-Württemberg die Zahl der Badetoten in diesem Jahr weiter gestiegen ist, ist sie bundesweit aber zurückgegangen.