Eine neu entdeckte Wespenart ist nach Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) benannt worden. Am Donnerstag wurde ihm im Naturkundemuseum Stuttgart symbolisch ein Modell einer "Aphanogmus kretschmanni" überreicht.
"Aphanogmus kretschmanni" nur einen Millimeter groß
Die Wespe ist mit rund einem Millimeter Größe deutlich kleiner als die bekannten Wespen. Auch verfügt sie nicht über einen Stachel am Hinterleib, dafür aber über Borsten. Entdeckt hatten die Wespe Marina Moser zusammen mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vom Naturkundemuseum und vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Biologin und Doktorandin der Insektenkunde hatte sich für Kretschmann als Namensgeber entschieden aufgrund seines Engagements für die Artenvielfalt.
"Ich finde super, dass er sich für den Naturschutz und die Biodiversität einsetzt", sagte die Stuttgarter Wespenentdeckerin über den Namensgeber. Die 27-Jährige sagte, wie wichtig die Landesinitiative "Integrative Taxonomie" sei, die sich der Erfassung von Tier- und Pflanzenarten widmet.
Kretschmann ist sichtlich gerührt
Kretschmann, selbst Biologe, zeigte sich sichtlich gerührt und sprach von einem "Feiertag für die Wissenschaft". Er sprach von einem "der größten Tage in meinem Leben" und sagte, die nach ihm benannte winzige Wespenart begreife er als "schönst mögliche Anerkennung" seines politischen Wirkens für den Artenschutz. Der Schutz von Umwelt und Natur sei für ihn persönlich Antrieb gewesen, in die Politik einzusteigen. Das war 1979.
Kretschmann-Wespe lebt in Streuobstwiesen
"Aphanogmus kretschmanni" wurde auf Streuobstwiesen in Naturschutzgebieten in den Landkreisen Tübingen und Karlsruhe sowie im Enzkreis entdeckt. Laut Naturkundemuseum unterscheidet sie sich von allen anderen Wespen durch eine Reihe außergewöhnlicher Stacheln an der Unterseite des Hinterleibs. Forscherin Moser sagte: "Die Wespe ist ganz, ganz wichtig fürs Ökosystem." Durch ihre Lebensweise halte sie dieses im Gleichgewicht.