Wenig Sonne, Regen und niedrige Temperaturen: Das Wetter im Frühling hat den Bienen in Baden-Württemberg zu schaffen gemacht. Bei vielen Imkerinnen und Imkern blieben die Honigtöpfe leer, wie Kristin Krewenka, die Geschäftsführerin im Landesverband der Badischen Imker, mitteilte.
Blüten produzieren kaum Nektar
Es gebe wenig Blütenhonig, Rapshonig und Kirschblütenhonig, aber auch der Obstblüten- und Löwenzahnhonig seien betroffen. Zwar hätten die Pflanzen geblüht, doch die meisten Blüten würden unter 15 Grad keinen Nektar produzieren. Damit fehlen den Bienen laut Krewenka wichtige Kohlenhydrate.
Hochschwarzwald und Bodenseekreis betroffen
Deshalb mussten Imker wochenlang den Bienenvölkern zufüttern. "Denn schon im März liegt der Futterbedarf für ein starkes Bienenvolk bei ungefähr eineinhalb Kilogramm pro Woche", sagt Krewenka. Sind die Honigvorräte aufgebraucht, müsse man auf Zuckersirup zurückgreifen. Besonders im Hochschwarzwald und dem Bodenseekreis sei die Lage in diesem Jahr außergewöhnlich gewesen, hieß es.
Gerade im April war es in Baden-Württemberg laut Deutschem Wetterdienst kühler als in den letzten Jahrzehnten. Darüber hinaus gab es weniger Sonnenstunden und viel Regen, wie er mitteilte. Bei diesen Bedingungen blieben die Bienen eher im Stock, sagte Lilith Stelzner vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Regional sei das jedoch sehr unterschiedlich. Zum Teil hätten die Tiere nicht einmal losfliegen können, erklärte auch der Badische Imkerverband.
Preise könnten sich erhöhen
Doch seit Mitte Mai werde die Situation besser. Nachdem die beiden vergangenen Jahre in Baden-Württemberg schon keine guten Honigjahre waren, fiel auch der Start in diese Saison nüchtern aus. Auf lange Sicht werde der Honig wohl teurer, schätzt Krewenka. Imker kämen schon jetzt nicht mehr auf ihre Kosten.