Drei 250 Kilogramm Bomben liegen in einer Grünanlage, die dort entschärft wurden.

Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg

Kampfmittelbeseitigung in BW: 18 Weltkriegsbomben im vergangenen Jahr entschärft

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Immer wieder werden sie zum Problem in Baden-Württemberg: Bomben und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Werden sie gefunden, muss der Kampfmittelbeseitigungsdienst aktiv werden.

Baden-Württembergs Kampfmittelbeseitiger haben im vergangenen Jahr 20 Weltkriegsbomben unschädlich gemacht. Das ist eine weniger als im Jahr zuvor, wie das Regierungspräsidium Stuttgart am Freitag mitteilte. Dort sind die Bomben-Experten zentral angesiedelt. Nicht alle Blindgänger seien entschärft worden, zwei mussten kontrolliert gesprengt werden.

Entschärfungen könnten bald nicht mehr möglich sein

Künftig müsse mit mehr Vernichtungssprengungen gerechnet werden, so Regierungspräsidentin Susanne Bay (Grüne). "Im Laufe der Jahre steigt die Gefahr der vorhandenen Kampfmittel, oft ist es dann nicht mehr möglich, diese zu entschärfen." Im Januar vergangenen Jahres sei ein Blindgänger in Mannheim kontrolliert gesprengt worden. Rund zwei Monate später sei im März eine weitere Bombe in einem Waldstück bei Großbottwar (Landkreis Ludwigsburg) kontrolliert detoniert.

Bomben nicht einzige Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst war aber auch wegen gefundener Munition im Einsatz. Im vergangenen Jahr entfernte er mehr als 21 Tonnen aus Böden und Gewässern. Im Jahr 2021 waren es noch mehr als 25 Tonnen Kleinmunition. Auch hier seien Sprengungen vor Ort nötig gewesen. Zudem vernichteten die Experten 15.000 Waffen, die unter anderem von der Polizei sichergestellt worden sind.

Bundesweit werden im Schnitt pro Jahr etwa 1.300 Tonnen Kampfmittel gefunden. Hunderte Blindgänger werden entschärft. Die meisten stammen aus der Zeit zwischen 1942 und 1945, als Deutschland aus der Luft bombardiert wurde. Die meisten Entschärfungen verlaufen ohne Komplikationen. Mitunter müssen Gebäude geräumt und Straßen gesperrt werden. Unklar ist, wie viel Munition noch unter der Erde liegt. Allein in Baden-Württemberg fielen laut Regierungspräsidium Stuttgart 100.000 Tonnen Abwurfmunition, wovon zehn bis 15 Prozent nicht detoniert sind.

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