Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di setzt ihre Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Dienstag in Baden-Württemberg fort. In dieser Woche soll der Schwerpunkt im Gesundheitswesen liegen. Damit will die Gewerkschaft auch gegen die Forderung der Arbeitgeber protestieren, Absenkungstarifverträge für Kliniken mit roten Zahlen möglich zu machen. Unter anderem sind Pflegekräfte, Therapeutinnen und Therapeuten, Beschäftigte der Verwaltungen und der Labore sowie Reinigungskräfte zum Streik aufgerufen.
Weitere Streiks bis Donnerstag angekündigt
Am Dienstag sind unter anderem die Beschäftigten an Kliniken in Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall), Heilbronn, im Main-Tauber-Kreis und im Neckar-Odenwald-Kreis sowie in Waldshut, Lahr und Wolfach (beide Ortenaukreis) zum eintägigen Ausstand aufgerufen.
Beschäftigte des Mannheimer Universitätsklinikums streiken am Dienstag und Mittwoch. Nicht verschiebbare Operationen, Untersuchungen und Behandlungen finden aber laut Klinikum statt. Auch die Versorgung von Notfällen sei jederzeit sichergestellt. Am Dienstag und Mittwoch seien die Dienste personell wie an Wochenenden oder in Nachtdiensten besetzt.
Patientenversorgung gesichert Zweitägiger Warnstreik an Kliniken in Mannheim und im Odenwald
Beschäftigte der Uniklinik Mannheim und der Neckar-Odenwald-Kliniken streiken auch am Mittwoch. Untersuchungen und Operationen werden verschoben. Die Notfallversorgung sei gesichert.
Am Mittwoch sind außerdem an Kliniken in Schwetzingen, Sinsheim, Eberbach und Weinheim (alle Rhein-Neckar-Kreis), Ellwangen und Mutlangen (beide Ostalbkreis) sowie in Emmendingen, Karlsruhe und Mannheim Warnstreiks angekündigt. Außerdem soll es einen Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr in Ulm geben.
Am Donnerstag sollen die Warnstreiks am Städtischen Klinikum in Karlsruhe, am Stauferklinikum Mutlangen und an der St. Anna Virngrundklinik Ellwangen fortgesetzt werden.
Weitere ver.di-Aktionen in der Region Warnstreiks: erst vier Kliniken, dann der ÖPNV in Ulm
Die Gewerkschaft ver.di weitet Warnstreiks vor allem an den Kliniken aus. Betroffen sind die Städte Aalen, Ulm, Blaubeuren, Ehingen und Langenau. Mittwoch ist der ÖPNV in Ulm dran.
ver.di-Kundgebung in Stuttgart
Bereits am Montag waren das Klinikum Stuttgart, die drei RKH Kliniken im Kreis Ludwigsburg, die Rems-Murr-Kliniken Winnenden und Schorndorf sowie die Klinik am Eichert in Göppingen von den Arbeitsniederlegungen betroffen. Außerdem die städtischen Kliniken in Aalen (Ostalbkreis) und Ehingen, Blaubeuren sowie Langenau (alle Alb-Donau-Kreis).
Notdienstvereinbarungen, um Patientinnen und Patienten auch während der Arbeitsniederlegungen sicher zu versorgen, seien überall abgeschlossen worden, teilte die Gewerkschaft ver.di mit. Bei einer Kundgebung in Stuttgart sagte die ver.di-Fachbereichsleiterin für das Gesundheitswesen in Baden-Württemberg, Irene Gölz, eine Sparpolitik auf dem Rücken der Gesundheitsbeschäftigten würde nicht mehr akzeptiert werden. Laut Angaben der Gewerkschaft hatten sich zu der Kundgebung mehr als 500 Streikende versammelt.
Über Kundgebungen am Montag in Stuttgart und Göppingen berichtet SWR-Reporterin Miriam Staber im Audio:
Streiks auch in Flughäfen in Deutschland
Auch an mehreren Flughäfen in Deutschland hatte es am Montag Warnstreiks gegeben. In Hamburg, Hannover, Bremen und Berlin waren Tausende Beschäftigte unter anderem vom Boden- und Sicherheitspersonal in einem ganztägigen Warnstreik, was auch Auswirkungen auf den Stuttgarter Flughafen hatte, teilte eine Sprecherin mit. Demnach seien jeweils sechs Flüge nach und von Berlin sowie fünf Flüge nach und von Hamburg gestrichen worden.
Die betroffenen Flughäfen rieten allen Reisenden, sich bei ihrer Fluggesellschaft über den Flugstatus zu informieren. Die Flughäfen in Karlsruhe/Baden-Baden und Friedrichshafen waren hingegen nicht betroffen, wie die Unternehmen auf Anfrage mitteilten.
Die Gewerkschaft ver.di streikt weiter Flugausfälle und Notversorgung - Warnstreiks in der Region Stuttgart
Die Gewerkschaft ver.di ruft in dieser Woche erneut zum Streik im öffentlichen Dienst auf. Der Schwerpunkt am Montag: das Gesundheitswesen und die Flughäfen.
Gewerkschaft fordert mindestens 500 Euro mehr im Monat
In der laufenden Tarifrunde im öffentlichen Dienst fordert ver.di 10,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigen bei Bund und Kommunen, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat. Ein Ende Februar vorgelegtes Angebot der Arbeitgeber hatte die Gewerkschaft abgelehnt. Die nächste Tarifverhandlungsrunde soll vom 27. bis zum 29. März in Potsdam stattfinden.