"Der kann nur noch für ein Funkenfeuer verwendet werden", hieß es von Helga Malischewski. Die Ulmer Stadträtin der Freien Wähler hatte sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass der Weihnachtsbaum im Ulmer Stadtteil Wiblingen ersetzt wird. Zu hässlich und nicht stadtteilwürdig sei die Fichte. Das sieht das Kloster in Wiblingen jedoch anders: Das Pfarramt stellte den verstoßenen Baum jetzt kurzerhand als Weihnachtsbaum in der Basilika des Klosters auf. Der Baum ist jetzt etwas kleiner als vorher. Die nicht so schönen Äste wurden unten abgeschnitten.
Kloster Wiblingen war auf der Suche nach Weihnachtsbaum
Es ist ein verfrühtes Weihnachtswunder für die Fichte aus Ulm-Wiblingen. Auch wenn so manche den etwas ausgedünnten Baum schon lieb gewonnen hatten, die Entscheidung war gefallen: Der Baum muss weg. Wohin also mit der ungewollten Fichte? Etwas überraschend meldete sich das Kloster Wiblingen. Hier war man bereits seit Ende Oktober auf der Suche nach einem Weihnachtsbaum. Nur 500 Meter musste die Fichte vom Zentrum Wiblingens in die Basilika zurücklegen. Das sei viel weniger als mancher Weihnachtsbaum in der Vergangenheit auf sich nahm, so Dekan Ulrich Kloos.
"Es ist fast schon eine weihnachtliche Geschichte"
Ganz im Sinne seines Namensgebers, ließ das Pfarramt St. Martin Barmherzigkeit walten und nahm die Fichte auf. "Es ist fast schon eine weihnachtliche Geschichte", sagt Dekan Ulrich Kloos. Man gebe der Fichte einen Platz, man gebe ihr Heimat. Das klinge ein wenig wie bei der Herbergssuche von Maria und Josef. Jetzt steht der Baum in der Basilika des Klosters. Damit wurde der Ehrenplatz, der ihr versprochen war, vielleicht sogar übertroffen.
Fichte wird Feuerholz Hat Wiblingen den hässlichsten Weihnachtsbaum in Ulm?
Der Weihnachtsbaum im Ulmer Stadtteil Wiblingen muss weg. Und dafür gibt es einen einfachen Grund: Er ist zu hässlich. Findet zumindest Stadträtin Helga Malischewski.
Happy End für verstoßene Fichte
Auch Stadträtin Helga Malischewski kann mit dem Ergebnis zufrieden sein. Zumindest am Pranger in Wiblingen muss sie den Anblick des mageren Baumes jetzt nicht mehr ertragen.
Und auch wenn die verstoßene Fichte wegen ihrer kahlen Stellen und vertrockneter Äste nur ein halbes Nadelgewand trägt, ist sie damit vielleicht genau richtig, in der Basilika St. Martin.