Braune Nadeln, kahle Äste. Eine Pracht ist die Fichte am Pranger in Wiblingen gewiss nicht. Aber so hässlich, dass sie ersetzt werden muss? "Ja", sagt Stadträtin Helga Malischewski von den Freien Wählern und setzt sich kurzerhand für einen neuen Baum ein. Mit Erfolg.
Ist der Weihnachtsbaum zu hässlich für Wiblingen?
"Der Anblick ist deprimierend und für die Bürgerschaft nicht zumutbar", heißt es in einem Papier der Wiblinger Stadträte an Oberbürgermeister Gunter Czisch. Ein hartes, wenn auch nicht ganz haltloses Urteil. Der Baum steht gerade, rund 10 Meter hoch. Wer den Blick von oben nach unten schweifen lässt, könnte aber auf halber Strecke enttäuscht sein.
Ihre besten Tage hat die Fichte hinter sich. Nun will die Wiblinger Stadträtin die Bürgerinnen und Bürger vor diesem Anblick bewahren.
Gespaltene Meinungen zur Fichte
Die Ansichten zum eher bescheidenen Baum gehen auseinander. "Nicht stadtteilwürdig" heißt es von den einen, "der sieht doch noch schön aus", von den anderen. Trotz der teilweise weniger üppigen Äste - einen Ersatz halten die wenigsten Menschen in unserer Umfrage für notwendig.
Weihnachtsstimmung kommt im Ulmer Stadtteil nicht auf
Eine Sache ist Stadträtin Helga Malischewski wichtig: "Wir haben eine schwere Zeit im Moment, man hat andere Sorgen als so einen Baum". Doch es sei wichtig, dass sich Menschen am Weihnachtsbaum erfreuen. Obwohl sich einige Wiblingerinnen und Wiblinger bereits mit der Fichte angefreundet haben: Das Urteil ist gefällt.
Die Wiblinger Fichte kommt weg
Schon bald soll die Fichte ersetzt werden. Das hat die Stadt Ulm auf SWR-Nachfrage bestätigt. Doch dafür muss erst einmal Ersatz gefunden werden. Dann könnte man den neuen - hoffentlich saftig grünen - Baum vorbeibringen und den alten gleich mitnehmen.
Ob Stadträtin Malischewski ein bisschen Mitleid mit dem kargen Nadelbaum hat? "Ja, aber der kann nur noch irgendwo für ein Funkenfeuer verwendet werden."