Nach Brand der Sporthalle

Erster Spatenstich für neue Wentalhalle in Steinheim

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Autor/in
Christina Scherer
Christina Scherer

In Steinheim am Albuch im Kreis Heidenheim hat der Neubau der Wentalhalle begonnen. Nach einem Brand hatte die Gemeinde über Nacht ihre gesellschaftliche und sportliche Mitte verloren.

Als die alte Wentalhalle im Winter vor knapp drei Jahren abgebrannt ist, war das Herzstück der Steinheimer über Nacht plötzlich weg. Ein Schock für viele. Am Donnerstag ist nach langem Warten der erste Spatenstich erfolgt.

Neubau der Wentalhalle nach Brand kann beginnen

Die Steinheimer feiern den ersten Spatenstich für die neue Wentalhalle ein bisschen wie ein Weihnachtsgeschenk. Maximilian Herbrik, dem jungen Vorstand des Turnvereins Steinheim, sind die Emotionen anzumerken: In der Brandnacht habe er es erst gar nicht glauben können. Die Halle sei weit mehr als eine Sporthalle gewesen: gewissermaßen sowas wie das "Wohnzimmer", wo sich die Steinheimer getroffen hätten.

Was ist ein Sportverein ohne Sporthalle?

Marlene Maier ist schon seit mehr als 60 Jahren Mitglied im TV Steinheim. Es seien für die Steinheimer schwere Zeiten und eine herbe Durststrecke gewesen. Für die "TVler" sei der Spatenstich ein großer Tag. "Dass das endlich beginnt, ist ein Segen", sagt die 77-Jährige.

Durch den Brand sind Bindungen zerbrochen, die schwer zu kitten sind.

Die ganze Familie ist mit dem Verein groß geworden. Brand und Abriss hätten ihr das Herz zerrissen. Jetzt freut sich die Seniorin, dass ihre Enkel bald wieder in der Steinheimer Halle turnen können.

Zum ersten Spatenstich für die neue Wentalhalle in Steinheim am Albuch sind viele Steinheimer zur Baugrube gekommen. Das zeigt, wie wichtig ihnen ihre Wentalhalle als sozialer und sportlicher Treffpunkt ist.
Zum ersten Spatenstich für die neue Wentalhalle in Steinheim am Albuch sind viele Steinheimer wie Marlene Maier (Bildmitte mit Mütze) zur Baugrube gekommen. Die Wentalhalle ist ein wichtiger sozialer und sportlicher Treffpunkt.

Endlich wieder mit dem Rad zu Training und Schulsport in die Wentalhalle

Die Jugendarbeit habe sehr gelitten, bestätigt auch TV-Vorstand Maximilian Herbrik. Er befürchtet, dass es ein ganzes Jahrzehnt dauern wird, bis der TV Steinheim wieder in den vorderen Ligen mitmischen kann. Für viele Eltern war der Weg in die umliegenden Orte einfach nicht machbar. Zu umständlich, zu zeitaufwändig. Deshalb habe die Zahl der Mitglieder auch stagniert.

Solidarität mit Steinheim nach Brand unermesslich

Bei allem Unglück: Alle Redner beim Spatenstich bekräftigen, wie groß Solidarität und Zusammenhalt unter den Ostalbgemeinden sei: Heidenheim und vor allem Gerstetten hätten den Steinheimern sportliches Asyl gewährt. Sammelaktionen für verbrannte Sportgeräte wurden gestartet. Denn diese waren nicht von der Versicherung abgedeckt.

Der erste Spatenstich für die neue Wentalhalle in Steinheim am Albuch ist gesetzt. Damit hat der TV Steinheim im Sommer 2026 nach dem Brand der alten Wentalhalle wieder eine Heimat.
So soll die neue Wentalhalle in eineinhalb Jahren aussehen. Dann hat der TV Steinheim im Sommer 2026 nach dem Brand der alten Wentalhalle wieder eine Heimat.

Neue Wentalhalle kostet 15,7 Millionen Euro

Der Turnverein Steinheim wünscht sich sein Herzstück zurück. Bürgermeister Holger Weise wünscht sich finanziellen Beistand vom Land. Denn die Versicherung zahlt nur 10,7 Millionen Euro. Insgesamt kostet der Neubau aber 15,7 Millionen. Man hoffe doch schwer auf Mittel aus den Landes-Töpfen der Sportstättenförderung und des Ausgleichsstocks, um die Lücke zu stopfen.

Dabei schielt er auf die beiden Vertreter aus dem Landtag unter den Festgästen beim Spatenstich: Fünf Millionen Euro seien für eine Großstadt wie Stuttgart vielleicht Kleinvieh, nicht aber für eine "finanzschwache Ostalbgemeinde" Steinheim.

Clara Resch, Landtagsabgeordnete von den Grünen und Andreas Stoch, Oppositionsführer (SPD) im Landtag hegen beide Kindheitserinnerungen, wenn sie da stehen, wo früher die Wentalhalle stand. Resch schwärmt in nostalgischen Tönen von der Rutsche hinter der abgebrannten Halle: Hier habe sie die Neunziger erlebt. Jetzt freut sie sich auf die zeitgemäße, energieeffiziente Halle mit 530 Sitzplätzen auf der Tribüne.

Neubau der Wentalhalle hatte sich verzögert

Eigentlich hätte die neue Wentalhalle schon 2025 stehen sollen. Doch dann wurden die Steinheimer ausgebremst, sagte Bauamtschef Sven Krauß: erst die Untersuchungen zur Brandursache des Landeskriminalamts, dann schleppende Kommunikation seitens der Versicherung. Dazu kam das langwierige europäische Bauvergabe-Verfahren. Jetzt geht es aber auf die Zielgerade zu. Wenn alles glatt läuft, soll die neue Wentalhalle bis zum Sommer 2026 stehen.

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