Der Ulmer Gemeinderat hat am Mittwochabend ein umfangreiches Maßnahmenpaket verabschiedet, um 2024 weitere Flüchtlinge aufnehmen zu können. Auch Sporthallen könnten dabei wieder eine Rolle spielen. 250 Plätze für Geflüchtete sollen im Stadtteil Wiblingen entstehen.
Finanzbürgermeister Martin Bendel wies darauf hin, dass Wiblingen der Stadtteil sei, in dem bislang gemessen an der Zahl der Einwohner am wenigsten Geflüchtete untergebracht worden seien.
Wohncontainer für neun Millionen Euro
Insgesamt neun Millionen Euro sollen in den Kauf und das Aufstellen von Wohncontainern investiert werden. Geplant ist, eine ähnliche Anlage wie auf dem früheren Wohnmobilstellplatz am Donaustadion zu errichten. Drei Orte in Wiblingen stehen zur Auswahl. Welcher es wird, das soll in einer Veranstaltung im Stadtteil diskutiert werden. Der Beschluss fällt dann im Februar im Hauptausschuss des Gemeinderates. Die Stadt Ulm geht davon aus, dass das neue "Containerdorf" gegen Ende des Jahres bezugsfertig sein wird.
Belastungsgrenze sei überschritten "Notbremse": Ulmer OB stoppt vorerst Aufnahme von Geflüchteten
Die Stadt Ulm stoppt die Aufnahme von Flüchtlingen. Man werde zumindest diese Woche keine weiteren Menschen mehr aufnehmen, erklärte der Ulmer Oberbürgermeister Czisch (CDU).
Unterbringung von Geflüchteten in Ulm: Auch Sporthallen im Visier
Insgesamt sind im gesamten Ulmer Stadtgebiet bislang 2.800 Geflüchtete untergebracht. Dazu gehören unter anderem die Plätze in den Ulmer Messehallen und die Unterbringung in Modulbauweise in den verschiedenen Stadtteilen. In diesem Jahr will die Stadt Kapazitäten für 1.000 weitere Flüchtlinge schaffen. Sollten alle Maßnahmen zusammen nicht reichen, könnten auch wieder Sporthallen genutzt werden.
Liste von zehn Sporthallen
Die Stadt hat eine Liste von zehn Sporthallen vorbereitet, die für die Unterbringung geeignet sind. Darauf stehen unter anderem die alte Kepler-Sporthalle im Stadtgebiet, die Eduard-Mörike-Halle in Böfingen und die Mehrzweckhalle in Jungingen.