Dagmar Bruttig und Florian Krauss aus Ulm wollen gestrandeten Lkw-Fahrern zu Weihnachten eine Freude machen: Sie verteilen Geschenke auf Autobahnrasthöfen und kommen mit den Fahrerinnen und Fahrern ins Gespräch.
An Weihnachten Brummifahrer überraschen
Schon früh morgens sind Dagmar Bruttig und ihr Lebensgefährte Florian Krauss in Ulm gestartet, mit dem Auto Richtung Seligweiler gefahren und dann auf dem Rasthof unterwegs: Einen Tag vor Heiligabend wollen sie Brummifahrer überraschen, ihnen etwas Gutes tun.
Sie haben ihr Auto vollgepackt mit Geschenken. Es sind fast alles Sachspenden von großen Unternehmen rund um Ulm, die sie in ihre roten Klappkisten packen, damit von Sattelzug zu Sattelzug laufen und dort kleine Überraschungen verschenken.
Lastwagen von weit her und weit weg von zuhause
Der Rasthof Seligweiler an der A8 ist voll mit Lastwagen. Man sieht Trucks aus Polen, aus Österreich, aus Litauen. Viele fahren für internationale Speditionen, sie kommen von weit her und sind an Weihnachten fern von der Heimat.
Manche Fahrer verstehen kaum Deutsch. Andere sind zunächst vorsichtig, weil sie nicht einschätzen können, was die beiden wollen, die da vor ihrer Führerhaustüre stehen. Wenn das Eis gebrochen ist, freuen sie sich aber meist.
Es kann auch passieren, dass die beiden Ulmer Geschenkeverteiler in den Arm genommen werden, selbst Schokolade geschenkt bekommen oder sogar zum Essen eingeladen werden, das zwischen den Trucks aufgebaut wird.
Paar will Verteilaktion zur Gewohnheit machen
Nachdem sie im vergangenen Jahr zu Weihnachten das erste Mal an Weihnachten auf dem Rasthof unterwegs waren und das so gut ankam, wollten die beiden die Aktion wiederholen und zur Gewohnheit werden lassen. Denn die Brummifahrer liegen ihnen am Herzen. Dabei haben beide selbst keinen Lkw-Führerschein.
"Die fahren für uns alle", sagt Dagmar Bruttig, "die machen die Läden voll und bringen Getränke, Lebensmittel, Schuhe und Toilettenpapier. Die fahren bei Wind und Wetter." Auch deshalb ist es ihr und ihrem Lebenspartner wichtig, Wärme zu geben und Mitgefühl zu zeigen - gerade an Weihnachten.
Einen Traum haben die beiden auch: Sie würden gerne ein Gästehaus für Trucker bauen, am liebsten einen Wohncontainer mit Dusche und Toilette.