Nach sieben Monaten Insolvenzverfahren kann der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof wieder auf eigenen Beinen stehen. Das Amtsgericht Essen hat das Insolvenzverfahren zum Ende des Monats aufgehoben. Ab dem 1. August geht es unter dem Namen Galeria weiter. Das Ulmer Kaufhaus ist eine der 83 Filialen, die erhalten bleiben.
Stimmung in Ulm: "nicht euphorisch, aber auch nicht pessimistisch"
Es herrsche keine Aufbruchstimmung, aber die Belegschaft sei froh über die Chance, zu zeigen, was in dem Haus stecke. So beschreibt die Betriebsratsvorsitzende Kati Hudler die Stimmung bei den Kollegen und Kolleginnen: "Wir sind nicht euphorisch, aber auch nicht pessimistisch." Mehr Eigenverantwortung gehört künftig zum Konzept, das heißt mehr Mitsprache bei Personalfragen, bei Warenangebot und -präsentation, erzählt Hudler auf SWR-Anfrage. So könne man schneller auf das Feedback der Ulmer Kundschaft reagieren und Angebotswünsche erfüllen.
125 Angestellte bei Galeria in Ulm
Als im Mai verkündet wurde, dass das Kaufhaus in Ulm offen bleibt, gab es Freudenschreie der Erleichterung, es wurde mit Sekt angestoßen. So berichtete Markus Pizner, Geschäftsführer der Ulmer Filiale, über die Stimmung an diesem Samstagvormittag unmittelbar nach der Verkündung.
Während des Insolvenzverfahrens wurde in Ulm niemand entlassen. 125 Beschäftigte hat Galeria in Ulm, davon 75 Vollzeitkräfte. Für das Weihnachtsgeschäft sucht das Ulmer Kaufhaus schon jetzt Aushilfen.
Nach Ende der Insolvenz: 83 Filialen bleiben erhalten
Ein bundesweiter Lichtblick für die Beschäftigten ist, dass weniger Filialen geschlossen werden, als noch zu Beginn des Insolvenzverfahrens geplant war. Im April standen 16 Filialen auf der Schließungsliste, inzwischen sind es neun. Von den bisher 92 Häuser bleiben also immerhin 83 erhalten. Die Unternehmenszentrale wird verkleinert und zieht von Essen nach Düsseldorf um.