In der Diskussion um die Zukunft des Ulmer Donaustadions hat der SSV Ulm 1846 Fußball am Mittwoch ein Gutachten zu regional-ökonomischen Effekten vorgestellt. Der Verein erhofft sich dadurch Rückenwind auf dem Weg zu einer reinen Fußballarena.
Hunderte Beschäftigte arbeiten für den SSV Ulm 1846 Fußball
Der SSV Ulm macht laut Gutachten kostenlos Werbung für die Stadt. Der durch die bundesweite Fußball-Berichterstattung entstehende Bekanntheits- und Imagewert wird auf mehr als 26 Millionen Euro geschätzt. Außerdem profitiere die Region durch die Beschäftigten im und um den SSV Ulm mit mehr als sieben Millionen Euro. Direkt und indirekt arbeiten beim SSV Ulm 1846 Fußball nach Vereinsangaben rund 700 Menschen.
Die Ulmer Spatzen haben Geschichte geschrieben: Innerhalb von zwei Jahren ist der SSV Ulm 1846 Fußball von der Regionalliga in die 2. Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Wie hat der sportliche Erfolg das Leben in der Stadt Ulm verändert? Diese Frage hat sich SWR-Reporterin Leonie Maderstein gestellt und mit den Menschen vor Ort gesprochen:
Fußballfans essen und trinken rund ums Stadion, Gästefans übernachten in Hotels. Außerdem sorgt der Zweitligist mit Aufträgen an regionale Dienstleister und Handwerksunternehmen für Umsatz. Die Studie zeige, wie wertvoll der Verein für die Stadt und die Menschen sei, sagte SSV Fußball-Geschäftsführer Markus Thiele.
Gutachten: "Stadionausbau würde Effekt erhöhen"
Durchgeführt hat die Studie die SLC Management GmbH mit Sitz in Nürnberg. Sie hat in den letzten Jahren Studien unter anderem im Auftrag des DFB, der DFL, des FC Bayern oder Borussia Dortmund erstellt. Grundlage für die Studie sind Daten des SSV Ulm 1846 Fußball, der Stadt Ulm und die Befragung von mehreren tausend Fußballfans aus dem ganzen Bundesgebiet.
Das Gutachten kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass ein Umbau des Donaustadions, den sich der Zweitligist wünscht, die positiven Effekte für die Region noch erhöhen würde. Im Sport sei das größte wirtschaftliche Potential beim Fußball. Die Menschen seien dort bereit, am meisten Geld auszugeben, erklärte Jens Jaschinski von SLC.
Der SSV Ulm 1846 Fußball hat das Gutachten bereits an den Hauptverein und die Stadt Ulm weitergeleitet. Der Fußballverein würde das Donaustadion gern zur reinen Fußballarena ausbauen. Die Stadt als Eigentümerin des Stadions will dazu bis März ein Entscheidung treffen.
Der Hauptverein des SSV Ulm 1846 wehrt sich gegen die Pläne des Fußballzweitligisten. Er möchte, dass das Donaustadion auch weiterhin für Leichtathletik und Schulsport genutzt werden kann.