Der Deutsche Fußballbund hat mit Unverständnis auf die Ulmer Kritik an einer geforderten Rasenheizung reagiert. In einer Stellungnahme zeigt sich der DFB verwundert über Schärfe und Polemik seitens der Stadträte, berichten mehrere Medien.
DFB weist Kritik zurück: Rasenheizung für Profibetrieb notwendig
Der DFB ist verwundert über die Schärfe, Polemik und viele Inhalte der Diskussion, heißt es in der Stellungnahme. Die dritte Liga sei eine Profiliga, Fernsehgelder entsprechend wichtig. Dafür seien verlässliche Spieltermine von großer Bedeutung. Der DFB hat dem SSV Ulm demnach vorgeschlagen, die Rasenheizung jetzt im November einzubauen. Dafür hätte der Verein für Heimspiele nach Aalen ausweichen können.
Auch ein Einbau im Sommer sei durchaus möglich: entweder nach dem letzten Spieltag der laufenden Saison oder, falls Ulm als Trainingsplatz für einen EM-Teilnehmer fungiert, nach der Abreise des Teams ab dem 12. Juli 2024.
DFB: Rasenheizung kann klimafreundlich betrieben werden
Mit Unverständnis reagiert der DFB auch auf die Ulmer Pläne, die Rasenheizung mit Öl zu betreiben. Dies sei keine Empfehlung des Verbandes, ganz im Gegenteil: Der Fußballbund rät, neue Anlagen beispielsweise mit Wärmepumpen oder Solarthermie zu betreiben. Sei der Rasen kurzfristig nicht bespielbar, habe das negative Auswirkungen: mehrfacher Aufbau oder Anreisen, Spiele am Abend unter der Woche unter Flutlicht, das ebenfalls Energie verbrauche.
Rasenheizung in Ulm Voraussetzung für Dritte Liga
Die Rasenheizung ist eine Vorgabe des DFB, damit der SSV Ulm 1846 Fußball eine Drittliga-Lizenz erhält. Der zuständige Ausschuss des Ulmer Gemeinderats hatte in seiner jüngsten Sitzung dem Einbau einer Rasenheizung im Donaustadion nur knapp zugestimmt.
Wie die "Südwest Presse" berichtete, kritisiert Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) in einem Brief an den DFB die Forderung nach einer Rasenheizung scharf. Rasenspielfelder zu beheizen sei mit Blick auf die Klimaerwärmung und knappe Ressourcen nicht länger hinnehmbar, und angesichts immer höherer Energiekosten für Bürgerinnen und Bürger auch nicht mehr vermittelbar. Die Maßnahme sei unsäglich, unnötig und anachronistisch. Auch mehrere Stadträte übten in der Ausschusssitzung deutliche Kritik.