Die Staatsanwaltschaft Ulm hat Anklage gegen den Soldaten aus Nordrhein-Westfalen erhoben, der am 26. Januar in einem Café am Ulmer Münsterplatz mehrere Menschen als Geiseln genommen haben soll. Das teilte die Behörde am Mittwochnachmittag mit. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann psychisch krank und vermindert schuldfähig ist.
Geiselnahme in einem Café am Ulmer Münsterplatz
Laut Anklage hat er an dem Freitagabend im Januar in dem Ulmer Café zwölf Personen in seine Gewalt gebracht - mit einer Pistolenattrappe und dem Nachbau eines Maschinengewehrs. Der 44-Jährige wollte, so die Ermittlungen, als Geiselnehmer von der Polizei erschossen werden. Er habe dabei die Gefährdung der Geiseln in Kauf genommen.
Bis auf eine Person, eine Cafémitarbeiterin, hatte der Tatverdächtige eine Geisel nach der anderen gehen lassen und war mit ihr nach draußen gegangen. Er soll ihr dabei die Pistolenattrappe von hinten gegen den Nacken gehalten haben. Die Polizeibeamten eröffneten dann das Feuer und verletzten den Soldaten schwer.
Täuschend echte Soft-Air-Waffen Geiselnahme in Ulm: Mutmaßlicher Täter ist Soldat der Bundeswehr
Der Geiselnehmer von Ulm ist nach Informationen des SWR ein Soldat der Bundeswehr. Er hatte am Freitag mehrere Geiseln in seiner Gewalt. Die Polizei nennt unterdessen weitere Details.
Mutmaßlicher Geiselnehmer schweigt
Der 44-Jährige ist seither in Untersuchungshaft und macht von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Die Ulmer Staatsanwaltschaft strebt nach eigenen Angaben seine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.