Drei Jahre sind es noch bis zur Landesgartenschau in Ellwangen (Ostalbkreis). Am Mittwoch war der Spatenstich für das erste Großprojekt auf dem Weg dorthin: Die Jagst soll naturnah in Schleifen durch die Au südwestlich der Stadt fließen. Eine Besonderheit: Der Fluss darf sich seinen Weg teils selbst suchen.
Jagst wird zur Landesgartenschau 600 Meter länger
Im Fokus der Umgestaltung steht der 1,4 Kilometer lange Jagstabschnitt zwischen der Sportanlage Schrezheim und dem Wehr am Mühlgraben. Aktuell ist die Jagst dort begradigt und fest verbaut. Nun soll laut Mitteilung der Stadt das Mühlgrabenwehr zurückgebaut werden, wodurch sich das Gefälle und somit auch das Fließtempo der Jagst ändert: Sie werde vom Steh- zum Fließgewässer, so Umweltstaatssekretär Andre Baumann.
Die künftigen Ufer der Jagst werden so angelegt, dass sich der Fluss seinen Weg in diesem Bereich selbst suchen, Material mitnehmen und anschwemmen kann. Durch die Schleifen wird die Länge der Jagst von 1,4 auf zwei Kilometer anwachsen.
Umweltministerium fördert Umgestaltung der Jagst
Das Umweltministerium fördert die Maßnahme mit zehn Millionen Euro und sieht durchaus einen Vorzeigecharakter des Projekts für die Renaturierung anderer Flüsse. Die Federführung für die Jagstumgestaltung liegt beim Regierungspräsidium Stuttgart. Dort ist man von dem Projekt begeistert: "Wir haben noch nie eine so gute Umgestaltungsplanung gesehen", so Eva de Haas, Referatsleiterin Gewässerökologie im Regierungspräsidium Stuttgart.
Landesgartenschau will Ellwangen an die Jagst rücken
Hier sei der Spagat zwischen Naturentwicklung und menschlichen Erlebnisräumen hervorragend gelungen. So wird es an den Ufern auch Plätze zum Spielen und Verweilen geben - und vor allem, so Ellwangens Oberbürgermeister Michael Dambacher (CDU), werde die Jagst wieder ein wichtiger Bestandteil der Stadt über die Landesgartenschau hinaus.