Ein 56-Jähriger aus dem Alb-Donau-Kreis ist am Dienstag festgenommen worden. Er steht im Verdacht, den sexuellen Missbrauch von Kindern auf den Philippinen in Auftrag gegeben zu haben. Wie das Cybercrime-Zentrum der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Mittwoch mitteilten, soll er die Misshandlungen gegen Zahlung von Geldbeträgen per Livestream mitverfolgt haben.
Vorausgegangen war der Mitteilung zufolge die Zerschlagung eines pädokriminellen Netzwerks auf den Philippinen durch die dortigen Behörden. Eine dort lebende Frau hatte gegen Bezahlung Live-Übertragungen im Internet von schweren sexuellen Missbrauchshandlungen an Kindern angeboten. Die philippinischen Behörden haben inzwischen die betroffenen Kinder in Obhut genommen.
Personen auf den Philippinen für Kindesmissbrauch bezahlt
Die Auswertung der auf den Philippinen beschlagnahmten Geräte habe auf die Spur des Mannes aus dem Alb-Donau-Kreis geführt, hieß es weiter. Ihm wird zur Last gelegt, zwischen 2018 und 2024 in mindestens zwei Fällen Personen auf den Philippinen zu sexueller Handlungen an Kindern veranlasst zu haben. Dafür bezahlte er.
Es besteht zudem der Verdacht, dass der Beschuldigte über die Chatfunktion die Art der sexuellen Handlungen bestimmte. Außerdem soll er die Aufnahmen gespeichert haben, um sie später erneut zu betrachten.
Bei der Durchsuchung der Wohnung des 56-Jährigen wurden den Angaben zufolge umfangreiche elektronische Speichermedien gefunden, die nun ausgewertet werden. Der Beschuldigte sitzt jetzt in Untersuchungshaft.