Ein 45-jähriger Mann aus dem Kreis Esslingen soll über sechs Jahre hinweg Frauen auf den Philippinen dazu angestiftet haben, Kinder vor der Kamera sexuell zu missbrauchen. Im Mai 2024 war er verhaftet worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mit. Nun hat diese Anklage gegen ihn beim Landgericht Stuttgart eingereicht.
Vorwurf: Sexueller Missbrauch von Kindern vor der Kamera
Seit 2018 soll der Tatverdächtige laut Anklage Kunde einer Plattform gewesen sein, auf der der sexuelle Missbrauch von Kindern auf den Philippinen live ins Internet gestreamt wurde. Laut Staatsanwaltschaft soll der 45-Jährige unbekannte Täterinnen vor Ort dafür bezahlt haben, vor allem 5 bis 13 Jahre alte Mädchen vor der Kamera nach seinen Wünschen sexuell zu missbrauchen. Via Livestream auf der Plattform sah er den Angaben nach dem Missbrauch von seiner Heimatadresse im Kreis Esslingen aus zu und erteilte per Chat Anweisungen. Die Videos soll er zur späteren Ansicht gespeichert haben.
Landgericht Stuttgart prüft die Anklage
Ermittler des Cybercrime-Zentrums Baden-Württemberg, das Teil der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe ist, kamen dem Mann nach Hinweisen ausländischer Strafverfolgungsbehörden auf die Spur. Sie nahmen ihn im Mai 2024 fest. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft. Wenn das Landgericht Stuttgart der Anklage zustimmt - eine juristische Formalität - wird er sich unter anderem wegen Kinderpornografie und Anstiftung zum sexuellen Missbrauch von Kindern in mehreren Fällen verantworten müssen.
Gegen einen weiteren mutmaßlichen Kunden der Plattform, einen 55-Jährigen aus dem Kreis Reutlingen, laufen die Ermittlungen weiter, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt.