Immer häufiger hat es Beschwerden von Waldbesuchern über die Pflanze gegeben. Denn: Der Kontakt mit dem Saft des Riesenbärenklaus kann auf der Haut schlimme Verbrennungen verursachen. Außerdem werden durch die Ausbreitung andere Pflanzen verdrängt. Damit soll nun Schluss sein.
Bis zu drei Meter hoch wird die krautige Pflanze. Der Riesenbärenklau ist bei uns nicht heimisch, ist also eine "invasive" Pflanze, auch Neophyt genannt. Ursprünglich stammt er aus dem Kaukasus. Die Förster wissen nicht, wie der Riesenbärenklau hierhergekommen ist. Sie vermuten, ein Imker hat sie vor vielen Jahren zu uns gebracht, weil die stark blühende Pflanze attraktiv für Bienen ist. Über die letzten Jahre hat sie sich entlang einer Stromtrasse stark ausgebreitet. Auf der 2,4 Hektar, also knapp drei Fußballfelder großen Waldschneise ist fast keine andere Pflanze mehr zu finden. Ein angrenzender Wanderweg ist ebenfalls davon betroffen.
Ausbreitung konnte nicht eingedämmt werden
Seit Jahren bekämpfen die Förster am Wegesrand bereits die Pflanze. Aber die mechanischen Maßnahmen wie ausgraben oder abschneiden der Blütenkörbe haben nicht geholfen: Der Riesenbärenklau verbreitete sich weiter. Deshalb setzten die Förster jetzt ein Pflanzengift ein. Das Herbizid sei eine absolute Ausnahme und der letztmögliche aller Schritte, sagt Bastian Polzer, Leiter des zuständigen Forstreviers Ringingen. Er ist zuversichtlich, die Samen der Pflanze durch den Einsatz wortwörtlich "im Keim ersticken" zu können. Für andere Pflanzen und für Menschen sei dieses Gift nicht schädlich, es wirke selektiv.
Zum Einen gehen die Förster mit Rückenspritzen an schwer zugängliche Stellen und bekämpfen die Pflanze manuell. Auf der 2,4 Hektar großen Fläche werden zudem Traktoren das Herbizid großflächig verteilen. Aus naturschutzrechtlichen Gründen ist für den Einsatz eine Sondergenehmigung notwendig.
Die Förster gehen davon aus, dass die Bekämpfung der Pflanze mit dem Spritzen des Giftes nicht abgeschlossen ist. Man werde gegen den Riesenbärenklau trotzdem noch weiter mechanisch vorgehen müssen. Wie viel der Einsatz des Pflanzengiftes bewirken wird und ob man die Maßnahme wiederholen muss, werde man erst nächstes Jahr sehen.