"Mathilde" schwebt ein letztes mal über Ulm

Historischer Hubschrauber wird Denkmal am Bundeswehrkrankenhaus

Stand
Autor/in
Justus Madaus

"Mathilde" ist eine Legende: Der Helikopter war 32 Jahre im Einsatz und der erste Rettungshubschrauber in Baden-Württemberg. Jetzt wird er am Bundeswehrkrankenhaus in Ulm zum Denkmal.

Der Rettungshubschrauber, offiziell "SAR Ulm 75", liebevoll aber "Mathilde" genannt, ist ein Stück Bundeswehrgeschichte. Von 1971 bis 2003 war er am Bundeswehrkrankenhaus (BWK) in Ulm im Einsatz. Jetzt kehrt er zurück und wird hier zum Denkmal für den Sanitätsdienst und einen gefallenen Soldaten.

Ich würde nicht sagen, hier kommt die Geschichte wieder zurück, sondern die Geschichte hat hier nie aufgehört.

Historischer Rettungshubschrauber - ein Stück Bundeswehrgeschichte in Ulm

Im August 1971 steigt er das erste mal über dem BWK in Ulm in die Luft, im November 2023 mit Hilfe eines Krans das letzte Mal. Er hat viele Namen: "SAR ULM 75" als offizielle Bezeichnung, oder "Bell UH-1D" nach dem Hubschraubermodell. Doch in Ulm wird er nur "Mathilde" genannt. "Mathilde" war der erste Rettungshubschrauber in Baden-Württemberg, der zweite in ganz Deutschland. Über 30 Jahre lang ist er zu tausenden Unfällen und medizinischen Notfällen in Ulm und Umgebung ausgerückt.

ein altes Bild vom Hubschrauber im Einsatz
"Mathilde" im Einsatz (Archiv)

Rettungshubschrauber am Bundeswehrkrankenhaus: Pionierarbeit für Baden-Württemberg

Dahin, wo mit "Mathilde" die Luftrettung in Baden-Württemberg begonnen hat, ist der Helikopter jetzt zurückgekehrt. Für den Kommandeur und Ärztlichen Direktor des BWK, Dr. Johannes Backus, ist es dennoch keine Rückkehr der Geschichte im herkömmlichen Sinne. Für ihn habe die Geschichte hier nie aufgehört.

Denn Bundeswehrärzte sind hier noch immer im Einsatz, auch wenn die Hubschrauber jetzt vom ADAC gestellt werden. Nicht nur in der Luftrettung, sondern auch in der Notfallmedizin war Ulm Vorreiter. So wurde hier auch der "Ulmer Koffer" entwickelt, die Minimalausrüstung zur Stabilisierung eines Patienten außerhalb der Klinik.

Der Hubschrauber hat auf dem neuen Sockel Platz gefunden.
"Mathilde" steht auf dem Sockel für die neue Gedenkstätte.

Denkmal für Sanitätsdienst und gefallenen Arzt vom Bundeswehrkrankenhaus

Der Hubschrauber soll ein Gedenkort werden - für Angehörige des Sanitätsdienstes und für einen gefallenen Soldaten: Dr. Thomas Broer, Oberstabsarzt vom Bundeswehrkrankenhaus in Ulm, starb 2010 in Afghanistan. Zur Eröffnung des Denkmals soll ihm zu Ehren ein Gedenkstein angebracht werden.

Ein Patient mit Infusionsständer steht vor dem Hubschrauber und macht ein Foto
Der Transport des Helikopters hat auch bei den Patienten für Aufsehen gesorgt.

Eröffnungsfeier im Februar

Neben dem Gedenkstein sollen noch Stelen, deren Design sich an Rotorblätter eines Helikopters anlehnt, am Gedenkort angebracht werden. Im Februar wird das Denkmal dann offiziell eröffnet.

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