Ratiopharm Ulm hat im Jahr 2023 Basketball-Geschichte geschrieben. Die erste Meisterschaft des Vereins. Zum ersten Mal hat ein Team, das sich als Siebter gerade noch so für die Playoffs qualifiziert hatte, danach alle Topfavoriten aus dem Rennen geworfen. Obwohl die Hälfte des Meisterteams nach dem frühen Sommermärchen gegangen ist, spielen die Ulmer in der Bundesliga schon wieder ganz oben mit.
"Die Deutsche Meisterschaft hat uns sehr viel Selbstvertrauen gegeben, um in knappen Spielen auch zu bestehen", erklärt der Ulmer Kapitän Thomas Klepeisz. "In wichtigen Phasen haben wir mehr Zusammenhalt und Energie, um Spiele zu gewinnen." Klepeisz spürt nach wie vor den Stolz, wenn er ins Trainingszentrum Orange Campus kommt, wenn er mit Kollegen, Mitarbeitern, Jugendspielern oder Fans spricht. "Man schätzt das einfach. Man hat so schöne Momente miteinander geteilt. Da ist bei allen noch so ein Glitzern in den Augen."
Vor dem Trainingszentrum an der Donau weht eine große Fahne mit der Aufschrift "Deutscher Meister 2023". Im Fanshop gibt es jede Menge Souvenirs, die an den großen Coup erinnern: T-Shirts, Wimpel, Fanschals. Zum Renner hat sich ein Bildband entwickelt mit der einmaligen Basketball-Geschichte auf 192 Seiten. "Wenn man Ulmer ist und das miterlebt hat, dann gehört das Meister-Shirt einfach dazu", erzählt Fan Marion Egle. Es bereite ihr richtig Spaß, bei den Spielen zuzuschauen. "Ich finde es mega, dass sie nun schon wieder so gut spielen, dass es so weiter geht, wie sie aufgehört haben."
Nachwuchs boomt: 350 Kinder auf der Warteliste
Der Erfolg wirkt sich auch auf den Nachwuchsbereich aus. Erst wurde Ulm im Sommer Deutscher Meister, kurz danach gewann Deutschland auch noch den Weltmeistertitel. Jetzt wollen in Ulm so viele Kinder wie noch nie Basketball spielen. Derzeit trainieren 900 Jungs und Mädchen in sämtlichen Altersklassen im Orange Campus. Die Warteliste ist auf weitere 350 Kinder angewachsen.
Die Jungs der U13-Mannschaft zum Beispiel finden es richtig cool, in der Jugend des Deutschen Meisters zu spielen. "Man wird anders bei Turnieren in fremden Hallen empfangen", berichtet der zwölfjährige Moritz. "Es ist ein ganz anderes Gefühl. Man ist auch selbstbewusster." Sein Freund Maximilian fühlt sich durch den Ulmer Meistertitel noch motivierter. "Das ist natürlich noch ein weiter Weg und ich brauche noch viel Training. Aber mal Deutscher Meister zu werden, ist für mich schon eine sehr coole Vorstellung", meint der Zwölfjährige.
Mit Optimismus ins Basketball-Jahr 2024
Fans und Spieler bei ratiopharm Ulm blicken optimistisch auf das Jahr 2024. Man steht gut da. Die Profis sind nicht nur in der Bundesliga, sondern auch im Eurocup und im Pokalwettbewerb aussichtsreich im Rennen. Den Deutschen Meistertitel zu verteidigen, dürfte dennoch sehr schwer werden. Was den Ulmern aber keiner mehr nehmen kann, sind die Erinnerungen an ein einfach wunderbares Ereignis 2023.