Diese Biobeutel am Schutzzaun für einen Baum in Aalen wurden von der GOA nicht mitgenommen und blieben hängen. Denn sie waren nicht ordnungsgemäß in einer der neuen Tonnen für Biobeutel verstaut.

Einführung der Biotonne holpert

Ärger um Biomüll im Ostalbkreis: Beutel werden jetzt doch noch eingesammelt

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Christina Scherer
Christina Scherer
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Sabine Bauer
Sabine Bauer

Haufenweise liegengebliebene Biomüllbeutel haben vielerorts im Ostalbkreis in der ersten Oktoberwoche für Ärger gesorgt. Die gute Nachricht: Die Beutel werden vorerst weiter eingesammelt.

Eigentlich ist ja seit Oktober im Ostalbkreis Tonne statt Tüte für den Biomüll angesagt. Der Einführungstermin 1. Oktober hat viele Menschen aber offenbar überrumpelt: Knapp die Hälfte der 136.000 Haushalte im Ostalbkreis haben sich bis jetzt laut Landratsamt noch keine "Biobeuteltonne" bestellt - so heißt das neue braune Plastikbehältnis für den Biomüll offiziell.

Der 1. Oktober kam für viele offenbar zu plötzlich.

Deshalb gab es in der ersten Oktoberwoche ein eher unschönes orangefarbenes Meer an liegengebliebenen Biomüllbeuteln - und zwar vornehmlich in den Städten Aalen und Schwäbisch Gmünd. Damit es schnell wieder sauber wird, habe sich die Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung (GOA) für eine "schnelle Brandhilfe" entschieden, sagte GOA-Pressesprecherin Svenja Schnell dem SWR.

Zusätzliche Müllautos und Personal für lose Biomüll-Beutel

Für den Abtransport der losen Biomüllbeutel werden die modernen Müllautos laut Landratsamt von Extra-Müllwagen und zusätzlichem Personal begleitet. Das "händische Einsammeln" sei aber ausdrücklich nur eine schnelle und vorübergehende Brandhilfe. "Reine Kulanz", sagt Landrat Joachim Bläse (CDU) zu der Aktion.

So akkurat sollten die neuen Tonnen für Biomüll im Ostalbkreis am Straßenrand stehen. Das hat die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Ostalbkreises (GOA) mitgeteilt. Denn nur so könne der automatische Greifarm des Müllwagens die Tonnen auch anheben und leeren.
So akkurat sollten die neuen Tonnen für Biomüll im Ostalbkreis am Straßenrand stehen. Das hat die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Ostalbkreises (GOA) mitgeteilt. Denn nur so könne der automatische Greifarm des Müllwagens die Biobeuteltonnen auch anheben und leeren.

13 Seitenlader-Müllautos leeren vollautomatisiert

Denn der Fahrer des hochmodernen Seitenlader-Müllautos bediene das Ladesystem für die Biomülltonnen aus der Kabine heraus, per Joystick. Er könne nichts machen, wenn Biomüllbeutel lose am Straßenrand liegen - von Hand können sie nicht ins Fahrzeug geworfen werden.

Auf dem Land klappte der Umstieg auf die Biotonne besser

Besonders problematisch sei die Lage in den Städten Aalen und Schwäbisch Gmünd gewesen, hieß es weiter. Auf dem Land habe die Umstellung auf die Biotonne dagegen von Anfang an gut funktioniert. An mangelnder Kommunikation könne es nicht gelegen haben, so die GOA-Sprecherin. Und auch das Landratsamt bestätigt: Dreifache Informations- und Erinnerungsschreiben im Vorfeld hätten auch den letzten Biotonnen-Muffel wachrütteln müssen.

Nur 73.000 Biotonnen seien bislang an die rund 136.000 Haushalte im Ostalbkreis ausgegeben worden. Aber, so die GOA-Sprecherin, es gehe voran: Mittlerweile gingen ständig Bestellungen für die neue Biobeuteltonne ein.

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