In jeder zehnten Biotonne in Neu-Ulm stecken nach Angaben der Stadtverwaltung Materialien, die dort nicht rein gehören. Deshalb testet die Stadt jetzt ein Müllfahrzeug, das Fremdstoffe im Biomüll erkennt. Denn Biomüll wird weiter verarbeitet, Plastik, Glas und andere Fremdstoffe werden da zum Problem.
Von außen sieht der Müllwagen ganz normal aus. Der Unterschied liegt in der Technik. Denn der Testwagen verfügt über moderne Sensortechnik, die mit einem Magnetfeld die Tonnen checkt. Wird eine Biotonne am Fahrzeug hochgefahren, erkennen die Sensoren Fremdstoffe, die nicht in den Biomüll gehören.
Ein Drittel der Biotonnen falsch befüllt
Im ersten Testlauf im Juli prüfte die Technik im Müllfahrzeug in zweieinhalb Stunden in Neu-Ulmer Stadtteilen insgesamt knapp 230 Biotonnen. Mehr als ein Drittel davon, nämlich 84, seien mit Fremdanteilen durchmischt gewesen, heißt es auf der Internetseite der Stadt.
Die Konsequenz ist: Die komplette Tonne wird nicht geleert, sondern wieder an den Platz zurück gestellt. Außerdem werden die jeweiligen Eigentümer schriftlich informiert. Denn für die Weiterverwertung von Biomüll ist wichtig, dass er möglichst rein ist.
Aus Biomüll wird auch Kompost
Aus Biomüll wird nicht nur Strom und Wärme erzeugt. Übrig bleibt auch wertvoller Kompost. Dafür müssen allerdings Grenzwerte eingehalten werden. Die Firma KSK Kompostierungs-Service Käßmeyer GmbH aus Berkheim im Unterallgäu verwertet die Abfälle.
Kompost darf nach Auskunft von Geschäftsführer Alexander Eberhardinger maximal 0,5 Prozent Störstoffe im fertigen Produkt haben. Materialien wie Plastik, Glas oder Metalle gehören da nicht rein.
Die Stadt Neu-Ulm will noch in diesem Jahr ein neues Biomüllfahrzeug anschaffen und dafür rund 220.000 Euro ausgeben. Sie weist alle Bürgerinnen und Bürger auf ihrer Internetseite nochmals darauf hin, nur zugelassene Stoffe in die Biotonne zu werfen.