Diverser Plastikunrat liegt in einer braunen Biotonne.

Stadt setzt auf intelligentes Abfallmanagement

Warum in Neu-Ulm manche Biotonnen nicht geleert werden

Stand
Onlinefassung
Carola Kührig
Carola Kührig
Autor/in
Peter Allgaier

Viele Biotonnen enthalten nicht nur das, was dort reingehört. Fremdstoffe sind aber ein Problem. Deshalb testet die Stadt Neu-Ulm derzeit ein intelligentes Müllfahrzeug.

In jeder zehnten Biotonne in Neu-Ulm stecken nach Angaben der Stadtverwaltung Materialien, die dort nicht rein gehören. Deshalb testet die Stadt jetzt ein Müllfahrzeug, das Fremdstoffe im Biomüll erkennt. Denn Biomüll wird weiter verarbeitet, Plastik, Glas und andere Fremdstoffe werden da zum Problem.

Ein "intelligentes" Müllfahrzeug soll via Sensor Fremdstoffe im Biomüll erkennen, die Stadt Neu-Ulm testet dies bis zum 20. Juli.
Derzeit testet die Stadt Neu-Ulm ein "intelligentes" Müllfahrzeug, es soll über Sensoren Fremdstoffe im Biomüll erkennen.

Von außen sieht der Müllwagen ganz normal aus. Der Unterschied liegt in der Technik. Denn der Testwagen verfügt über moderne Sensortechnik, die mit einem Magnetfeld die Tonnen checkt. Wird eine Biotonne am Fahrzeug hochgefahren, erkennen die Sensoren Fremdstoffe, die nicht in den Biomüll gehören.

Ein Drittel der Biotonnen falsch befüllt

Im ersten Testlauf im Juli prüfte die Technik im Müllfahrzeug in zweieinhalb Stunden in Neu-Ulmer Stadtteilen insgesamt knapp 230 Biotonnen. Mehr als ein Drittel davon, nämlich 84, seien mit Fremdanteilen durchmischt gewesen, heißt es auf der Internetseite der Stadt.

Nicht immer landet im Abfalleimer, was dort hineingehört. Gerade auch in die Biomülltonne werfen viele Bürger leider auch Plastik oder Glas. Die Stadt Neu-Ulm setzt auf  eine intelligente Müllabfuhr.
Tetrapack und Plastik gehören nicht in die Biotonne. Sensortechnik im Müllfahrzeug, das die Stadt Neu-Ulm derzeit testet, identifiziert solche Tonnen.

Die Konsequenz ist: Die komplette Tonne wird nicht geleert, sondern wieder an den Platz zurück gestellt. Außerdem werden die jeweiligen Eigentümer schriftlich informiert. Denn für die Weiterverwertung von Biomüll ist wichtig, dass er möglichst rein ist.

Aus Biomüll wird auch Kompost

Aus Biomüll wird nicht nur Strom und Wärme erzeugt. Übrig bleibt auch wertvoller Kompost. Dafür müssen allerdings Grenzwerte eingehalten werden. Die Firma KSK Kompostierungs-Service Käßmeyer GmbH aus Berkheim im Unterallgäu verwertet die Abfälle.

Nicht immer landet im Abfalleimer, was dort hineingehört. Gerade auch in die Biomülltonne werfen viele Bürger leider auch Plastik oder Glas. Die Stadt Neu-Ulm setzt auf eine  intelligente Müllabfuhr.
Fremdstoffe wie Plastik im Biomüll erschweren nicht nur die Weiterverarbeitung. Auch im Kompost sind sie ein Fremdkörper.

Kompost darf nach Auskunft von Geschäftsführer Alexander Eberhardinger maximal 0,5 Prozent Störstoffe im fertigen Produkt haben. Materialien wie Plastik, Glas oder Metalle gehören da nicht rein.

"Denn keiner will Folien, Kunststoffe oder Metalle auf seinem Acker haben, wenn er den [Kompost] ausbringt, auch nicht zuhause im Garten in der Blumenerde."

Die Stadt Neu-Ulm will noch in diesem Jahr ein neues Biomüllfahrzeug anschaffen und dafür rund 220.000 Euro ausgeben. Sie weist alle Bürgerinnen und Bürger auf ihrer Internetseite nochmals darauf hin, nur zugelassene Stoffe in die Biotonne zu werfen.

Mehr zu Müllverwertung mit Biotonne

Tipps und Tricks Küchen- und Gartenabfall: Biomüll ab in die Biotonne

Ob als dezenter grüner Eimer unter der Spüle oder auf der Arbeitsfläche, ein Behälter für den Biomüll sollte in keinem Haushalt fehlen, um Küchen- und Gartenabfälle richtig zu entsorgen.

Kaffee oder Tee SWR Fernsehen

Baden-Württemberg

Fremdstoffanteil bei 2,3 bis 2,6 Prozent Plastik in Biotonnen: BW kämpft gegen Verunreinigungen

Viele Baden-Württemberger werfen mit ihren Küchenabfällen auch Kunststoffe oder Glas in den Biomüll. Manche Landkreise lassen Biotonnen deshalb kontrollieren.

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.