Gunter Czisch (CDU) will es noch einmal wissen: In einer persönlichen Erklärung gab er am Montag bekannt, dass er im Dezember bei der Oberbürgermeisterwahl erneut antreten wird. Die Frage ist: Wer geht sonst noch ins Rennen?
Der in Ulm geborene Physiker Albert Einstein hat viele schlaue Dinge gesagt - sogar etwas, das zur anstehenden Wahl des Stadtoberhaupts in Ulm passt: "Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." Das Wissen, wer gegen Czisch antritt, ist tatsächlich begrenzt. Noch. Denn die anderen Parteien überlegen noch.
Grüne haben Findungskommission eingesetzt
Die Grünen beispielsweise, die sehr gerne mal wieder den Chefsessel in einer baden-württembergischen Großstadt besetzen würden. Das dürfte gegen CDU-Mann Czisch schwierig werden, dennoch tagt nach Auskunft der Fraktion im Gemeinderat regelmäßig eine Findungskommission.
Mit etwas Fantasie kann man zu dem Schluss kommen, dass die Kommission Lena Schwelling finden wird. Schwelling ist seit 2014 Stadträtin in Ulm und seit 2021 Landesvorsitzende der Grünen. Vermieden werden soll jedenfalls eine Bauchlandung wie bei der letzten Wahl, als Kandidatin Birgit Schäfer-Oelmayer mit knapp acht Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz landete.
Wird es bei der SPD Martin Ansbacher?
Die SPD wird nach Aussage ihres Fraktionsvorsitzenden ebenfalls sicher einen Kandidaten ins Rennen schicken. Auch hier gibt es Stimmen, die vermuten, es wird der Fraktionsvorsitzende Martin Ansbacher selbst sein. Doch der wiegelt auf SWR-Anfrage zunächst einmal ab und verweist auf den 19. April. Dann will der Kreisverband offiziell den Kandidaten - oder die Kandidatin - präsentieren. Doch: Vorhang auf, der Wahlkampf ist eröffnet: "Ulm steht gut da, doch das ist nicht alleine der Verdienst des Oberbürgermeisters", sagt Ansbacher entschieden am Telefon.
Die FDP dagegen wird auf einen eigenen Kandidaten verzichten. Stadtrat Ralf Milde will sich nach eigener Aussage kein drittes Mal zur Wahl stellen. Ansonsten sieht er in den eigenen Reihen: niemanden. Auch die Freien Wähler werden ihrer Tradition treu bleiben und niemanden nominieren, sagt der Fraktionsvorsitzende Reinhold Eichhorn. Gut möglich aber, dass einige parteilose Kandidatinnen und Kandidaten ihren Hut in den Ring werfen.
Wie die Wahl ausgehen wird? Da kommt wieder Fantasie ins Spiel. Wobei: Die Fraktionen im Ulmer Gemeinderat sind überwiegend zufrieden mit der ersten Amtszeit von Gunter Czisch. Und wenn man sich auf der Straße in Ulm umhört, klingt das ganz ähnlich. Aber bis zur Wahl am 3. Dezember sind es noch einige Monate - und es gilt: "Das Wissen ist begrenzt."