Ein Kommentar von SWR-Reporterin Magdalena Knöller:
Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Albstädter Gemeinderat, Roland Tralmer, hat mit gut 44 Prozent die OB-Wahl in Albstadt (Zollernalbkreis) gewonnen. Auch am ersten Wahlsonntag Anfang März hatte Tralmer die meisten Stimmen bekommen: Da war er auf rund 43 Prozent der Stimmen gekommen. Auch wenn die Amtsübergabe erst am 1. Juni sein wird, möchte er schon in den nächsten Tagen loslegen und planen, sagte er im SWR-Interview am Wahlabend.
Erster Bürgermeister Hollauer klar geschlagen
Der Erste Bürgermeister von Albstadt, Udo Hollauer (parteilos), kam deutlich hinter Tralmer mit gut 36 Prozent der Stimmen auf den zweiten Platz. Für Markus Ringle (Grüne) haben knapp 13 Prozent der Wählerinnen und Wähler gestimmt. Thomas Wenske (parteilos), der als Impfgegner und "Spaziergänger" bei der OB-Wahl kandidierte und nach eigenen Angaben als Immobilienmakler und "spiritueller Meister" arbeitet, kam auf gut ein Prozent der Stimmen.
Der Überraschungskandidat Michael Gonser (CDU), der sich kurz vor der Neuwahl als fünfter Bewerber präsentierte, aber nicht auf dem Stimmzettel zum Ankreuzen stand, erhielt maximal 5,5 Prozent der Stimmen. So oft wurde jedenfalls das freie Feld für weitere Namensnennungen genutzt. Gonsers Plan, von außen aus Schleswig-Holstein "frischen Wind" nach Albstadt zu bringen, ist demnach nicht aufgegangen.
Keine leichte Wahl in Albstadt
Insgesamt war die OB-Wahl sicher keine leichte Entscheidung für die Albstädterinnen und Albstädter. Denn drei der vier offiziellen Kandidaten sind entweder als Gemeinderatsmitglied oder als Erster Bürgermeister Teil der Kommunalpolitik und gut vernetzt. Außerdem war es schwer im Vorhinein, eigene themenpolitische Schwerpunkte der Kandidaten für Albstadt mit den insgesamt neun Ortsteilen auszumachen.
Wieder sehr niedrige Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung lag bei lediglich 35,14 Prozent und war damit wie auch schon am ersten Wahlsonntag (34,72 Prozent) sehr niedrig. Dass künftig wieder mehr Albstädterinnen und Albstädter zu Kommunalwahlen gehen, daran möchte der neu gewählte und künftige Oberbürgermeister Roland Tralmer arbeiten.
Als Erstes gehe es Tralmer darum, die Gräben, die in den vergangenen Wahlkampf-Wochen aufgerissen worden seien, wieder zuzuschütten und die Stadt wieder zu befrieden. Das sagte er am Wahlabend im Rathaus in seiner ersten Rede als künftiger OB, nachdem Noch-Oberbürgermeister Klaus Konzelmann (Freie Wähler) das Wahlergebnis bekannt gegeben hatte. Er stand nach acht Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl. Bei seiner Wahl zum OB im Jahr 2015 lag die Wahlbeteiligung bei 43,7 Prozent.