Es ist ein Theaterstück um den Sinn in der Kunst, um Grenzen und um eine Männerfreundschaft, die ins Wanken gerät: "Kunst". Geschrieben hat es Yasmina Reza, eine Autorin aus Frankreich.
Drei alte Freunde kriegen sich in die Haare. Der Auslöser dafür ist ein fast komplett weißes Gemälde, dass sich einer von ihnen gekauft hat. Das Theaterstück "Kunst" der französischen Autorin Yasmina Reza nutzt diesen Streit aber lediglich als Katalysator, der viel größere Differenzen in der Freundschaft der Männer offenbart.
"Kunst" am Theater Ulm: Ein Stück über Choleriker, Möchtegerne und Harmoniesüchtige
Die drei Männer könnten unterschiedlicher nicht sein. Serge (Stephan Clemens), der sich gern zur High Society zählen möchte, sein cholerischer Freund Marc (Frank Röder) und der harmoniesüchtige Lebenskünstler Ivan (Gunther Nickles). Für den Ulmer Schauspielchef Jasper Brandis ist das Stück hochaktuell. Behandelt es doch unterschwellig Gefühle wie Zorn, Wut und Hass. Aber auch Themen wie Liebe, Freundschaft und Geld.
Immer wieder beziehen sich die Protagonisten aber auf die Ursache des Streits: Das monochrome, also einfarbige, Gemälde. Stefanie Dathe vom Museum Ulm kennt die Diskussionen um moderne Kunst. Aussagen wie: "Das kann ja jeder malen." Weiß aber auch, dass gerade diese Bilder oft besonders starke Emotionen in ihren Betrachtern auslösen.
Auf der Bühne schreit Marc das weiße Gemälde regelrecht an, um diese Leere zu füllen. Der Streit driftet des Öfteren ins Absurde ab und sorgt so für komische Momente. Denn auch wenn ernste Themen diskutiert werden: Das Stück ist eine Komödie, die einen vergnüglichen Theaterabend mit Tiefgang verspricht.