Es gibt Wasserleitungen im Land, die so undicht sind, dass sie ein Drittel Wasser verlieren. Die Landeswasserversorgung mit Sitz in Langenau (Alb-Donau-Kreis) schlägt Alarm: Angesichts sinkender Grundwasserpegel und weiterer Folgen des Klimawandels sei das nicht hinnehmbar. Wasser sei jetzt schon ein zu kostbares Gut.
Landeswasserversorgung sorgt sich um sinkende Wasserpegel
Bernhard Röhrle von der Landeswasserversorgung blickt mit Sorge in die Zukunft. Denn die Wasserpegel im Land sinken - eine Folge des Klimawandels, sagt Röhrle. Zum Beispiel im Blautopf in Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis): Nach den Regengüssen der vergangenen Tage müsste der Pegel höher sein. Der Blautopf sei kein Einzelfall: "Die Prognosen sagen uns, dass wir mit Rückgängen in der Grundwasserneubildung rechnen müssen. Hier in der Region um 15 Prozent. An anderer Stelle, nämlich im mittleren Neckarraum um 25 Prozent und im Oberrheingraben um bis zu 50 Prozent. Und das zeigt dann schon, was auf uns zukommen wird."
Das Wasser wird kostbarer werden. Umso wichtiger sind möglichst dichte Leitungen. Bei Heidenheim tauscht die Landeswasserversorgung gerade ihre Fernleitungen aus. Stahlrohre werden dafür verschweißt. Die alten gußeisernen Rohre aus dem Jahr 1914 sind noch nebenan im Boden.
Problem liegt offenbar in kommunalen Wasserleitungen
Das Problem sind nach Ansicht von Bernhard Röhrle meist die Netze, die den Städten und Gemeinden gehören. Manche merken zunächst nicht, dass ihre maroden Leitungen undicht sind oder scheuen teure Sanierungen. Ein bisschen Wasserverlust scheint oft billiger, erklärt Wassertechnik-Ingenieur Röhrle: Gerade im Hochsommer, wo der Wasserbedarf ja steigt, wird es problematisch, wenn 20 bis 25 Prozent verloren gehen: In trockenen, heißen Sommern könne das Trinkwasser sonst knapp werden. "Und diesen 'Luxus' wollen und dürfen wir uns nicht erlauben", so Röhrle.