Die EU. Für viele eine Institution irgendwo weit weg. In Brüssel, Luxemburg oder Straßburg. Da ist sie natürlich auch. Aber sie ist auch in Aalen: im Europoint Ostalb im Foyer des Landratsamtes des Ostalbkreises. Dort hat Andrea Hahn ihr Büro - sie ist die Beauftragte für Europa des Kreises, Leiterin des Europoints und Brückenbauerin.
Der Europoint: Bindeglied der EU zwischen Brüssel und Aalen
Wer in Aalen das Landratsamt betritt, kann ihn kaum übersehen: den Europoint. Ein kreisrunder Infostand in EU-blau-gelb. Ein Bildschirm informiert die Besucherinnen und Besucher über die Aufgaben der EU und ihrer Institutionen wie EU-Parlament oder Europäische Kommission. Dazu eine Respekt einflößende Vielfalt von Broschüren für Kinder und Jugendliche oder für ausländische Muttersprachler.
SWR Aktuell Wahl-Special Europawahl 2024
In unserem Online-Special finden Sie alle Informationen rund um die Europawahl am 9. Juni 2024 in Baden-Württemberg.
Beratung für Förderung der EU
Andrea Hahn ist Leiterin des Europoints. Und noch viel mehr: Sie ist die Kontaktperson zwischen EU und Kreis bzw. Bürgerinnen und Bürgern. Als Europa- und Wirtschaftsbeauftragte des Ostalbkreises ist sie bestens vernetzt mit EU-Institutionen und regionalen Unternehmen.
Wer ein Projekt von der EU finanziell fördern lassen will, kann sich an Andrea Hahn wenden. Sie kennt die Fördertöpfe und weiß, an wen man sich am besten wendet.
Rainau-Buch: Abenteuerspielplatz wie im alten Rom
Eines der EU-geförderten Projekte ist ein Abenteuer- und Wasserspielplatz am Bucher Stausee. Das Naherholungsgebiet zwischen Aalen und Ellwangen liegt am römischen Grenzwall Limes. Und so können die Kinder zwischen Wasserspeiern, antiken Säulen, überdimensionalen Amphoren und einer Galeere samt Rudern klettern, rutschen und planschen.
Direkt neben dem Spielplatz können Rollstuhlfahrer über einen Steg barrierefrei in den See fahren. In die gesamte Anlage hat der Zweckverband Naherholungsgebiet Bucher Stausee etwa 900.000 Euro investiert, davon hat die EU 60 Prozent übernommen - aus dem Leader-Programm zur Förderung des ländlichen Raumes.
Es hat das Ziel, "den ländlichen Raum zu stärken und attraktiv zu machen sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen, für die breite Bevölkerung", erklärt die Europabeauftragte des Ostalbkreises.
Hochschule Aalen: Geld der EU für KI-Forschung
Auch die Hochschule Aalen hat sich erfolgreich um Geld von der EU beworben. Die "KI-Werkstatt Mittelstand" entwickelt technische Produkte mit künstlicher Intelligenz für mittelständische Unternehmen. Da geht es etwa um Produkte aus dem 3D-Drucker und wie man ihre Qualität steigern kann - und gleichzeitig weniger Material benötigt.
"Wir helfen mittelständischen Unternehmen, weil diese Entwicklung sehr teuer ist", erklärt Lena Müller, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der KI-Werkstatt. Die Unternehmen entwickeln die Projekte weiter. Für die Hochschule Aalen ist es ein Geben und Nehmen, denn die Mittelständler teilen den Wissenschaftlern ihre praktischen Erfahrungen mit den Produkten mit.
So tragen die EU-Gelder in Ostwürttemberg zur Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft bei.