Geschmückter Maibaum in Neu-Ulm Ludwigsfeld. Kundgebung der besonderen Art: Der geschmückte Maibaum in Neu-Ulm Ludwigsfeld steht schon - die Feiern können beginnen.

Traditionen zum Tag der Arbeit

1. Mai in und um Ulm: Kundgebungen, Maibaumfeiern und Verkauf

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Sabine Bauer
Sabine Bauer

Der 1. Mai hat viele Gesichter: Politische Kundgebungen in Ulm, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, Maibaumfeiern in Aalen oder Erbach und eine Maibaum-Aktion für Verliebte in Neu-Ulm.

Unter dem Motto "Ungebrochen solidarisch" ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Mitglieder der Gewerkschaften in diesem Jahr zum 1. Mai auf. Auch in fast allen größeren Städten der Region gibt es am kommenden Montag Kundgebungen der Gewerkschaften. Aber es wird auch gefeiert und auf besondere Weise einer Maibaumtradition gedacht.

In Neu-Ulm konnten Verliebte auch in diesem Jahr in einem städtischen Waldstück kleine Maibäume zum Verschenken kaufen, und zwar Birken - ganz im Sinne der Tradition des sogenannten Maibaumstellens. Der Verkauf von Maibäumen fand am Samstag, 29. April, von 14 bis 17 Uhr in einem Waldstück zwischen den Stadtteilen Schwaighofen, Reutti und Finningen statt.

Was es damit auf sich hat, beschreibt der städtische Waldarbeiter Rolf Wiedenmann im SWR-Interview so:

Neu-Ulm: Verkauf von Maibäumen, feiern ohne Reue

Eine Aktion, die einen durchaus ernsten Hintergrund hat, denn immer wieder wurden auf Neu-Ulmer Markung in den vergangenen Jahren junge Birken illegal gefällt und gestohlen, um sie, mit Bändern geschmückt, in der Nacht vor dem 1. Mai der oder dem Liebsten als Zeichen der Verehrung vors Haus zu stellen. Und das zum finanziellen Schaden der Stadt Neu- Ulm und zum Schaden des Waldes.

Ein geschmückter Maibaum an einem Haus. Feiern im Mai: Ein geschmückter kleiner Maibaum an einem Haus in Bartholomä (Ostalbkreis) auf der Schwäbischen Alb - als eine Art Kundgebung der Liebe (Archivbild).
Ein geschmückter kleiner Maibaum an einem Haus in Bartholomä (Ostalbkreis) auf der Schwäbischen Alb - als eine Art Kundgebung der Liebe (Archivbild).

Demo, Kundgebung und Feier des DGB zum 1. Mai in Ulm

Der 1. Mai ist jedoch auch der Tag der Arbeit, mit traditionellen Kundgebungen der Gewerkschaften: In Ulm lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am kommenden Montag ab 10:30 Uhr zu einem Demonstrationszug durch die Stadt mit anschließender Kundgebung und Maifest auf dem Ulmer Weinhof ein.

Damit wollten die Gewerkschaften gemeinsam "ein sichtbares Zeichen für eine gerechte und friedliche Zukunft, einen starken Sozialstaat und eine leistungsfähige öffentliche Daseinsvorsoge setzen", so DGB-Kreisvorsitzende Maria Winkler. Statt einer sonst üblichen Mai-Rede ist unter anderem eine Gesprächsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern aus Ulmer Betrieben geplant.

1. Mai: Kundgebungen und Feiern auch in Schwäbisch Gmünd und Heidenheim

Auch andernorts sind Kundgebungen zum 1. Mai geplant: In Aalen ab 10:30 Uhr auf dem Marktplatz, in Schwäbisch Gmünd ab 11 Uhr auf dem Johannisplatz, in Heidenheim ab 10 Uhr am Konzerthaus, in Biberach ab 11 Uhr auf dem Marktplatz sowie in Lauingen im Kreis Dillingen ab 10 Uhr.

Im Mittelpunkt steht laut DGB der "Krisen-Dauermodus" der Welt: Energiekrise, Klimakrise, der Krieg in der Ukraine, eine hohe Inflation und die Auswirkungen der Corona-Pandemie erzeugten Unsicherheit und stürzten viele Menschen in existentielle Sorgen. "Unser Kampf für Entlastung war erfolgreich", so das Fazit der Gewerkschaft. Dafür kämpfe der DGB - "am 1. Mai und an jedem anderen Tag im Jahr."

Polizei Ulm: Scherze zum 1. Mai erlaubt, Straftaten nicht

Auch weitere Traditionen werden am 1. Mai gepflegt - so etwa Streiche in der sogenannten Frei- oder Walpurgisnacht. Für die Polizei ein oft zweifelhaftes Vergnügen, weshalb auch in diesem Jahr zur Vernunft gemahnt wird.

Das Polizeipräsidium Ulm hat für die Nacht zum 1. Mai verstärkte Jugendschutz- und Verkehrskontrollen angekündigt. Verkehrsteilnehmer müssten außerdem mit Alkoholkontrollen rechnen. Maischerze seien zwar erlaubt, Straftaten aber nicht, heißt es in der Mitteilung. So mancher Scherz richte hohen Schaden an und sei damit strafbar.

So musste im vergangen Jahr bei einer Maibaumfeier in Offingen im Kreis Günzburg die Feuerwehr in der Mainacht ausrücken, weil ein umgesägter Maibaum auf ein Haus gestürzt war und eine Stromleitung abgerissen hatte. Und auch in diesem Jahr gab's schon weit vor dem 1. Mai "Opfer" zu beklagen - in Biberach zerstörten Unbekannte zwei noch nicht aufgestellte Maibäume, indem sie sie zersägten.

Feiern rund um den geschmückten Maibaum

Und dann sind da noch die 1. Mai-Feste: Vielerorts wird an diesem Wochenende groß gefeiert. In Neu-Ulm gibt es ab 17:30 Uhr Musik und Tanz rund um den Maibaum auf dem Rathausplatz. In Aalen herrscht eh schon Volksfeststimmung, bei dem noch bis zum 1. Mai dauernden Frühlingsfest auf dem Greutplatz. Dazu gibt's Maibaumfeiern in Fachsenfeld und Oberalfingen.

In Giengen an der Brenz (Kreis Heidenheim) ist der Maibaum bereits Freitagfrüh gestellt worden. Auch in Leipheim (Kreis Günzburg) wurde der Maibaum am Freitag aufgestellt. Im Alb-Donau-Kreis fanden in Erbach, Dietenheim und Blaubeuren-Weiler am Samstag Maibaumfeiern statt, in Lauingen (Kreis Dillingen) wurde der Maibaum am Sonntagnachmittag per Pferdegespann auf dem Marktplatz angeliefert.

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