Volksverhetzung und Kinderpornografie

Staatsanwaltschaft Ulm: Noch drei Verfahren wegen Hetze in Chatgruppen bei der Polizei

Stand
Autor/in
Torsten Blümke
Torsten Blümke

Seit gut einem Jahr beschäftigen sich Polizei und Staatsanwaltschaft mit Hetze in Chatgruppen. Noch immer laufen laut Ulmer Staatsanwaltschaft drei Ermittlungsverfahren.

Die Ermittlungen gegen Polizeibeamte wegen rechter Hetzte in Chatgruppen hatten im Herbst 2022 für Schlagzeilen gesorgt. Zunächst waren rund 70 Polizisten in den Fokus geraten. Wie die Staatsanwaltschaft Ulm jetzt auf dpa-Anfrage mitteilte, sind noch immer drei Verfahren anhängig.

Ermittlungen gegen 15 Polizeibeamte

Insgesamt richteten sich die Ermittlungen laut Anklagebehörde gegen 15 Polizeibeamte. Die Vorwürfe reichten von der Verbreitung von volksverhetzenden und gewaltverherrlichenden Inhalten über einen Messengerdienst bis zum Besitz von Kinderpornografie. Betroffen waren neben dem Polizeipräsidium Ulm auch Aalen, Reutlingen, Pforzheim und die Bereitschaftspolizei Göppingen.

Ausgelöst hatte die Ermittlungen ein Zufallsfund im vergangenen Jahr. Bei einem Beamten des Ulmer Polizeipräsidiums waren laut Staatsanwaltschaft verfassungsfeindliche Inhalte entdeckt worden. Rund 6.000 Chatgruppen wurden danach untersucht.

Innenminister forderte konsequente Aufklärung der Vorwürfe

"In der Polizei Baden-Württemberg gilt eine klare Null-Toleranz-Strategie gegenüber jedem Gebrauch eines verfassungsfeindlichen Symbols, gegen jedes extremistische, rassistische, diskriminierende und antisemitische Vergehen", hatte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) nach Bekanntwerden der Vorwürfe angekündigt.

Die Ermittlungen gegen vier Polizeibeamte sind inzwischen aus Mangel an Tatnachweisen eingestellt worden. Sieben Verfahren seien aus Zuständigkeitsgründen an andere Staatsanwaltschaften abgegeben worden, heißt es. Ein Polizeibeamter sei durch das Amtsgericht Ulm rechtskräftig zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Mehr zum Thema "Chatgruppen-Eklat"

Baden-Württemberg

Chatgruppen mit strafbaren Inhalten Hakenkreuze verbreitet: Ermittlungen gegen 70 Polizisten in BW

Mehrere Polizisten im Land sollen Mitglied in Chatgruppen sein, in denen verfassungswidrige Inhalte verbreitet wurden. Ein Beamter wurde vom Dienst suspendiert.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR Fernsehen BW

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.